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Sport: Zu viele Auf und Ab

Christiane Huth wurde mit dem Doppelzweier nur Sechste

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Auch bei den Ruder-WM in Oberschleißheim lagen Tränen der Freude und der Trauer dicht beieinander. Am Samstag jubelten die favorisierten Chinesinnen Qin Li und Liang Tian nach ihrem Sieg im Doppelzweier vor den Titelverteidigerinnen Georgina und Caroline Evers-Swindell (Neuseeland), während die Potsdamerin Christiane Huth und die Dresdnerin Peggy Waleska nach ihrem sechsten und damit letzten Finalplatz völlig niedergeschlagen waren; das ganze Rennen über waren sie der Konkurrenz hinterher gerudert. „Ich muss erst einmal darüber nachdenken, woran es generell gelegen hat“, meinte Huth, noch eine Stunde später mit den Tränen kämpfend. „Wir sind für unsere Verhältnisse gut gefahren. Aber es reicht im Moment nicht, vorn mit zu rudern.“ Besonders leid habe es ihr getan, vor der Kulisse von 10 000 Zuschauern – unter ihnen ihre Eltern Sigrid und Wolfgang – nicht weiter vorn gelandet zu sein.

„Das war nicht das, was beide können“, erklärte später DRV-Sportdirektor Michael Müller. „Eine Medaille war bei diesem Teilnehmerfeld schwer, aber ein, zwei Plätze weiter vorn wären uns lieber gewesen. Ich habe allerdings keine Phase gesehen, in der sie noch mal hätten angreifen können. Auch Skull-Bundestrainerin Jutta Lau meinte: „Mit diesem Platz können wir natürlich nicht zufrieden sein.“

Die Potsdamerin hatte die Kombination Huth/Waleska wegen ihres zweiten Platzes beim Weltcup-Finale in Luzern hinter den Neuseeländerinnen auch in die WM-Rennen geschickt. „Die beiden wollten es heute wirklich wissen, aber sie hatten unterwegs zu viele Auf und Ab im Tempo, während die anderen ihr Rennen abspulten. Da, wo die Post abging, konnten sie nicht gegenhalten.“ Eine Medaille „wäre eine Überraschung gewesen, aber ich hatte gehofft, dass wir auch mal so eine Überraschung landen können“, so Lau.

„Für Christiane ist es ganz schade, wieder ohne Medaille heim zu fahren“, sagte die Bundestrainerin über Huth, die im Doppelzweier 2002 Fünfte und 2005 Vierte der WM wurde. „Sie ist eine sehr fleißige und konstante Ruderin. Es gelingt ihr aber leider nicht immer, das auch im Wettkampf so rüber zu bringen.“ Als Positives bleibt für Lau und Huth die Qualifikation des Doppelzweiers für Olympia 2008. Bevor sie sich darauf vorbereitet, lässt sich Christiane Huth erstmal im Urlaub daheim in Suhl von ihren Eltern ein bisschen trösten und verwöhnen. Bis dahin werden ihre Tränen wieder getrocknet sein. M. M.

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