
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Zu wenig Geld für Spielplätze
Rathaus: Defizite bei Wartung und Versorgungsgrad
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Um die 135 Spielplätze in Potsdam regelmäßig zu warten, zu sanieren und in der wachsenden Stadt auch neue Anlagen zu bauen, fehlen nach bisherigen Planungen in den nächsten drei Jahren rund 800 000 Euro. Das ergibt sich aus einer aktuellen Mitteilung des zuständigen Grünflächenamts an die Stadtverordneten. Zugleich unterscheiden sich Zustand und Verteilung der Spielplätze innerhalb des Stadtgebiets deutlich voneinander.
Einen allgemein schlechten Zustand bei Spielplätzen stellen die Rathausmitarbeiter für die Brandenburger Vorstadt, Potsdam-West, den Stern und die Waldstadt I fest. In diesen Stadtteilen existiere zwar eine „ausreichend“ große Spielfläche. Jedoch würden sich die Anlagen durch „minimale Pflege und Erhaltung“ sowie fehlende Fördergelder teils in einem so miserablen Zustand befinden, dass diese in den nächsten Jahren grundsaniert werden. „Durch zu geringe Finanzausstattung wurden Instandhaltungen unterlassen, die zu einem erhöhten Verschleiß geführt haben“, kritisiert der Grünflächenbereich. Insbesondere die Spielplätze an den Straßen Auf dem Kiewitt 35 und Am Schlänitzsee sowie an der Knobelsdorffstraße und Am Kanal 69 werden als „Gefahrenquelle“ aufgeführt. Zur Verbesserung der Spielplatzsituation bedürfe es neben der „ausreichenden Instandsetzung“ der Spielgeräte auch einer Erhöhung der Kontrollen, so die Verwaltung selbstkritisch: „Insbesondere muss illegaler Abfall schneller entsorgt werden.“
Zugleich konstatieren die Grünflächenverwalter für die Stadtteile Bornstedt, die Nauener- und die Jägervorstadt, Klein Glienicke, Babelsberg-Süd und das Kirchsteigfeld teils erhebliche Defizite beim „Versorgungsgrad“ mit Spielplätzen – während zum Beispiel in Fahrland, Grube, Drewitz und Waldstadt II zumindest statistisch gesehen überdurchschnittlich große Spielflächen pro Anwohner zur Verfügung stehen.
Um dieses Ungleichgewicht zu beenden, plant der Grünflächenbereich noch dieses Jahr für 10 000 Euro einen neuen Spielplatz in der Bornimer Gutstraße und neue Spielgeräte für die gleiche Summe in der Babelsberger Paul-Neumann-Straße. Nächstes Jahr soll für 50 000 Euro ein Spielplatz in Groß Glienicke entstehen, für Klein Glienicke sind sogar 98 000 Euro vorgesehen. Am Minolpark in Babelsberg will die Verwaltung 20 000 Euro investieren. Allerdings stehen alle Maßnahmen laut der Rathaus-Mitteilung unter Haushaltsvorbehalt, weil die Kämmerei für 2012 nur 100 000 Euro für Investitionen und Reparaturen eingeplant hat. HK
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