Landeshauptstadt: Zu wenig Platz für Obst und Gemüse
Potsdamer Tafel benötigt mehr Lagerräume für Lebensmittel / Leiter: „Brauchen zentrale Ausgabestelle“
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Innenstadt - In der ehemaligen Baubaracke der Waisenhauskirche herrscht immer dienstags und freitags reges Treiben. Auf engstem Raum verpacken dann hier die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Potsdamer Tafel Lebensmittel in Sack und Tüten und geben sie an bedürftige Potsdamer weiter. Und vor dem kleinen Häuschen bildet sich jede Woche wieder eine lange Schlange von Menschen.
Gestern nun wurde die reguläre Dienstags-Essensausgabe der Potsdamer Tafel in der Schopenhauerstraße 8 mit einer gemeinnützigen Aktion des „Leo-Clubs“ Potsdam verbunden. Dieser hatte am Wochenende vor einem Potsdamer Einkaufsmarkt zu Lebensmittelspenden aufgerufen und Warenkörbe bereit gestellt, die von zahlreichen Menschen gefüllt wurden. „Von diesen Einkaufskörben haben wir drei bekommen“, sagte der Leiter der Einrichtung Erhard Falk. Der Andrang sei aber nicht größer als sonst. Viel Zeit hat der Chef nicht. Das Obst und Gemüse müsse schnellstmöglich verteilt werden. Die Waren, welche die Potsdamer Tafel erhalte, seien schließlich nicht mehr die frischesten. Jedoch immer noch frisch genug, um bedenkenlos an die Leute verteilt zu werden. „Die Qualität von Obst und Gemüse leidet schon manchmal, wir benötigen viel mehr Lagerräume“, sagte Falk. 20 Prozent von dem was sie an Obst und Gemüse bekämen, müsse von vornherein aussortiert werden. „Wir haben sogar schon daran gedacht, nur noch einmal in der Woche zu öffnen“, so der Leiter. Bereits des Öfteren hätten sie Probleme mit dem Ordnungsamt gehabt, „aus hygienischen Gründen“. Drei Ausgabestellen in Potsdam seien einfach zu wenig. Man benötige einen zentralen Ausgabepunkt, auch für eine „bessere Gesamtkoordination untereinander“. Die Stadt habe da nicht immer „zur vollsten Zufriedenheit“ der Potsdamer Tafel agiert.
An den zwei Ausgabetagen in der Woche kommen zwischen 180 und 300 Familien, die alle versorgt werden wollen. Damit jeder etwas abbekommt gibt es Essensmarken – eine pro Familie – mit denen die Hilfebedürftigen Anspruch haben auf zwei Mal Lebensmittel in der Woche. Zwei Mal bei unterschiedlichen Ausgabestellen versteht sich. Bleiben neben der Schopenhauerstraße also nur noch das Bürgerhaus am Schlaatz und eine Ausgabestelle im Kirchsteigfeld. Die Leute in der Schlange waren gestern zunächst einmal zufrieden, als sie mit vollen Taschen nach Hause gehen konnten. Für die Potsdamer Tafel wird die Suche nach neuen Räumen hoffentlich auch bald von Erfolg gekrönt sein. Martin Stralau
Martin Stralau
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