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ATLAS: Zu zeitig?

Henri Kramer über die Chancen und Risiken des frühen Wahlkampfs

Stand:

Mit dem Programmentwurf „In Potsdam zu Hause“ wirft sich die SPD rund ein anderthalbes Jahr vor der Kommunalwahl in den Kampf um die Stimmkreuze der Potsdamer. Zu zeitig? Wird jeder verstehen, dass eine Partei so zeitig schon von Wahlzielen spricht? Doch gehört diese Entscheidung wohl zur Strategie der Potsdamer Sozialdemokraten, die es offenbar auf Wähler der Linkspartei.PDS abgesehen haben. Die PDS-Themen der „kleinen Leute“ will die SPD besetzen, hat dies etwa beim Thema Garagen bereits schon in der Vergangenheit versucht. Ebenso ist der Programmentwurf als Versuch zu verstehen, mehr Potsdamer an der eigenen Politik mitwirken zu lassen und so der PDS auch in Sachen Bürgernähe die Show zu stehlen. Und wie jetzt weiter? Eventuell werden die anderen Parteien nun bald mit eigenen Programmen folgen. Das kann dazu führen, dass sich mehr Bürger für Politik interessieren. Hofft man. Doch kann es auch umgedreht kommen: Dass sich die Parteien im Stadthaus wegen dem gestiegenen Konkurrenzdruck noch öfter streiten, sich die Masse wegen Übersättigung abwendet und so noch weniger zur Kommunalwahl gehen als 2003 – damals kamen schon nur 45 Prozent der Potsdamer.

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