Sport: Zufriedene Potsdamer
Kevin Kuske im siegreichen, Stefan und Andreas Barucha im Überraschungs-Bob
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Kevin Kuske im siegreichen, Stefan und Andreas Barucha im Überraschungs-Bob Von Michael Meyer „Das Wochenende ist optimal gelaufen, ich bin sehr zufrieden“, stahlte gestern Kevin Kuske nach seiner Rückkehr nach Potsdam. Beim Bob-Weltcup in Altenberg war der 24-jährige Anschieber hinter Pilot Andre Lange (BSR Rennsteig Oberhof) zunächst im Zweier- und dann im Vierer-Schlitten zum Sieg gerast. In der Weltcup-Gesamtwertung liegen Lange, Kuske, René Hoppe und Lars Behrendt nach drei Siegen in drei Viererbob- Wettkämpfen mit 99 Punkten ganz vorn, im Zweier finden sich Lange/Kuske sechs Punkte hinter den führenden Kanadiern Pierre Lueders/Giulio Zardo auf Rang 3 wieder. „Im Zweier wird Lueders nur noch äußerst schwer einzuholen sein“, glaubt Kevin Kuske. „Aber im Vierer wollen wir uns vorn behaupten, zumal Deutschland dann wieder einen dritten Startplatz bei den Weltmeisterschaften bekäme.“ Die WM 2004 finden in der zweiten Februarhälfte in Königssee statt, wo ab 2. Januar schon die deutschen Meister gekürt werden. Dann wollen auch zwei weitere Potsdamer jubeln, die mit der bisherigen Saison ebenfalls äußers zufrieden sein können: Andreas und Stefan Barucha. Die beiden Brüder trupften mit Pilot Matthias Höpfner (SC Riesa) und Mark Kühne im bisherigen Weltcup so erfolgreich wie noch nie auf, wurden in Calgary Fünfte, in Lake Placid Dritte und nun in Altenberg sensationelle Zweite. Bei Halbzeit lag der Vierer mit den Barucha-Brüdern noch auf Rang fünf, doch mit der Laufbestzeit im zweiten Durchgang holte er gegenüber dem Führenden André Lange noch 21 von 28 Hundertstelsekunden auf. Mit dieser rasanten Fahrt schob sich das Höpfner-Quartett in der Weltcup-Gesamtwertung auf den 2. Platz vor. „Es war wirklich ein Super-Rennen, über das wir uns riesig gefreut haben“, erklärte Bremser Stefan Barucha den PNN. „Nachdem wir in der vergangenen Saison meist jeweils nur einen guten Lauf die Bahnen hinunter bekamen, ist unser Pilot inzwischen viel nervenstärker. Außerdem haben wir uns beim Start enorm verbessert“, meinte der 26-Jährige. Und sein Bruder Andreas (24), der mit Höpfner im Viererbob 2002 schon Junioren-Weltmeister und im Januar dieses Jahres Deutscher Meister geworden war, ergänzte: „Vor einem Jahr hat uns André Lange am Start noch eine Zehntelsekunde abgenommen, jetzt sind es nur noch fünf bis sechs Hundertstelsekunden.“ Außerdem stehe der Crew nun ein neuer FES-Bob zur Verfügung, „und der ist einen Tick besser als der davor.“ Großes Ziel der beiden Baruchas ist nun ein Ticket zu den WM im eigenen Land. „Dazu müssen wir bei den Deutschen Meisterschaften aufs Medaillentreppchen und dann abwarten, was der Bundestrainer meint“, sagte Andreas dazu, und Stefan geht davon aus, dass der Höpfner-Vierer dann in der gleichen Besetzung wie bisher startet. „Wenn wir alle gesund bleiben, werden wir auch weiter gemeinsam fahren.“ Das sieht im großen Lange-Schlitten anders aus. Kevin Kuske ist bei seinem Piloten im Zweier und Vierer gesetzt, doch speziell für die Bremser-Position – die seit dem Rücktritt des Potsdamers Carsten Embach vakant ist – wird weiter nach der optimalsten Variante gesucht. „Wir werden am 29. und 30. Dezember in Oberhof nochmal Anschubtests machen, denn wir basteln noch an der Startformation für die WM“, erläuterte Kuske. Da Kandidat Udo Lehmann einiges Gewicht mit ins Gefährt bringen würde, „muss ich über Weihnachten etwa ein Kilo abnehmen“, gestand der Olympiasieger und Weltmeister, während Andreas Barucha verkündete: „Wir sind angehalten worden, zu Weihnachten nochmal zuzuschlagen.“ Angesichts des spektakulären Sturzes des deutschen Viererbobs mit Christoph Langen an den Steuerseilen in Altenberg erzählte der Student: „Ich kann nachvollziehen, wie es Christoph dabei erging. Während mein Bruder in dieser Beziehung noch jungfräulich ist, habe ich schon drei Stürze hinter mir.“ Auch Kevin Kuske blieb davon nicht verschont. „Das war damals in St. Moritz aber nur ein halber Sturz, nämlich schon nach dem Ziel in der Auslaufkurve. Das war halb so schlimm, zumal ich damals als einziger nichts abbekam.“
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