Sport: Zufriedener Schlagmann
Nadine Angerer, Kevin Kuske und Ronald Rauhe/Tim Wieskötter wurden von 300 Ballgästen gefeiert
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Seit sieben Jahren sind sie bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ungeschlagen – nun lagen sie erstmals auch in der Gunst der Brandenburger Sport-Fans ganz vorn. „Endlich“, gestand Ronald Rauhe vom KC Potsdam, der gemeinsam mit seinem Erfolgspartner Tim Wieskötter als „Brandenburgs Mannschaft des Jahres 2007“ gewählt und am Samstagabend im Potsdamer Inselhotel Hermannswerder geehrt wurde. „Einige Male sind wir schon mit trauriger Mine davongezogen, weil es nicht geklappt hatte. Um so schöner ist es jetzt.“ Nach der Gold-Fahrt über 500 Meter bei den Kanu-Weltmeisterschaften im August in Duisburg hatte Rauhe – verbotenerweise – im Zweierkajak stehend den Jubel der großen Zuschauerkulisse genossen, während Wieskötter, hinter ihm sitzend, die Balance hielt. Am Samstag nahm der Schlagmann auf der Bühne allein den Beifall der 300 Ballgäste entgegen, denn Tim Wieskötter hatte wegen eines Trauerfalls in seiner Familie kurzfristig absagen müssen.
Ebenso knapp wie bei den WM in Duisburg war der Vorsprung der beiden Kanuten bei der mittlerweile 16. Sportler-Umfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten, Märkischen Oderzeitung, Märkischen Allgemeinen Zeitung und Lausitzer Rundschau, des Uckermark Kuriers und des Rundfunks Berlin-Brandenburg, für die in diesem Jahr insgesamt 7424 Tipps eingingen. Rauhe/Wieskötter verwiesen die Cottbuser Turner und Energie-Fußballer auf die Ehrenplätze (siehe Ergebnisse), Potsdams Bob-Anschieber Kevin Kuske gewann vor Rad-Profi Robert Bartko und dem Kanuten Lutz Altepost aus Potsdam. Den größten Vorsprung hatte Nadine Angerer bei den Sportlerinnen. Fast die Hälfte aller Umfrage-Stimmen gingen an die Ballfängerin Turbine Potsdams, die bei der diesjährigen WM- Endrunde als erster Torwart überhaupt ohne jeden Gegentreffer blieb. So souverän wie in China behauptete sie sich auch jetzt vor Rad-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel aus Werder und Kanu-Weltmeisterin Fanny Fischer aus Potsdam.
Ministerpräsident Matthias Platzeck als Stammgast der Sportlerehrungen lag am Samstag goldrichtig. „Ich tippe auch in jedem Jahr in aller Stille, und meine Favoriten haben diesmal gewonnen“, erzählte der Sportfan. „Kevin Kuske ist ein wirklich irrer Typ und toller Mensch, das gleiche trifft auf Nadine Angerer zu. Und wer sieben Jahre weltweit ungeschlagen bleibt wie Ronny und Tim – mit denen ich befreundet bin –, hat es einfach verdient.“ Die Umfrage habe auch 2007 wieder gezeigt, wie viele internationale Spitzensportler Brandenburg habe, meinte Platzeck; in diesem Jahr gewannen die Umfrage-Kandidaten bei WM und EM 17 Titel, fünfmal Silber und neunmal Gold. „Das alles wäre ohne die vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfer nicht möglich“, lobte der Landesvater, der sich für 2008 wünscht, „dass sich möglichst viele Brandenburger für Peking qualifizieren und dort in der Länderwertung wie vor vier Jahren so manchen Nationalstaat hinter sich lassen können.“
Dazu wollen auch wieder die Paddler des KC Potsdam beitragen, der am Samstagabend mit dem Ehrenpreis des Landessportbundes Brandenburg für seine diesjährige WM-Bilanz gewürdigt wurde. Sechsmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze gewannen die Kanuten in Duisburg. Auf sie war wieder Verlass – auch auf Ronald Rauhe und Tim Wieskötter.
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