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Sport: Zum Geburtstag sollen Titel her
Potsdams Bobanschieber Kevin Kuske erlebt seinen 33. Ehrentag heute im Altenberger Eiskanal
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Dass er seinen 33. Geburtstag heute am und im Altenberger Eiskanal erlebt, findet Kevin Kuske nicht schlimm. „Ich fühle mich in unserer Truppe ja sehr wohl“, erklärt der Anschub-Recke aus Potsdam, der sich in dieser Woche mit dem Team seines Riesaer Piloten Thomas Florschütz in Altenburg auf den vierten Bob-Weltcup dieser Saison vorbereitet, bei dem zugleich die Europameisterschafts-Medaillen vergeben werden.
„Vor Weltmeisterschaften bin ich ja abergläubisch, da halte ich mich zurück. Vor der EM aber sage ich: Wir wollen das Doppel“, sagt Kuske, der die Bobs des Russen Alexsandr Zubkov und vor allem auch die anderen deutschen Schlitten als stärkste Konkurrenz erwartet. „Trotzdem können wir beide Titel holen, die ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk wären“, so der vierfache Olympiasieger. „Ich fühle mich bestens in Form. Eine kleine Verletzung im linken Knie, die mich nicht beim Sprinten, aber beim Krafttraining etwas behinderte, hat mein Physiotherapeut Matthias Pefes- torff so gut behandelt, dass ich nun wieder gänzlich beschwerdefrei bin.“
Weihnachten war Kuske daheim von Mutter Roswitha mit Frikassee und tags darauf mit Entenbraten verwöhnt worden, Silvester hatte er mit Schwester Josephine und Bruder Lucas bei Freunden in Potsdam verbracht – nachdem er vorher noch in der verwaisten Leichtathletik-Halle des Luftschiffhafens eine Trainingseinheit eingelegt hatte. „Was sein muss, muss sein“, meint der Sportsoldat und Student der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg, der mit Florschütz in beiden Schlitten die Weltcup-Gesamtwertung anführt. „Die wollen wir nun natürlich ausbauen“, sagt Kevin Kuske, der Florschütz im Vierer gemeinsam mit Ronny Listner und Thomas Blaschek in Schwung bringen wird. Am heutigen Mittwoch stehen die ersten Trainingsfahrten im großen Schlitten auf dem Programm.
Am Sonntag bei der Viererbob-EM will die Crew des SC Potsdam mit Manuel Machata an den Steuerseilen dem Florschütz- Schlitten Paroli bieten. „Wir fahren immer auf Angriff und wollen Europameister werden. Die Bahn liegt uns“, sagt Christian Poser, der gemeinsam mit Andreas Bredau und Michail Makarow unmittelbar vor Weihnachten im Machata-Vierer Deutscher Meister wurde und bei einem letzten Anschubtest in Oberhof vor der zweiten Weltcup-Hälfte die viertschnellste Zeit hinter dem früheren Neubrandenburger Diskuswerfer Marko Hübenbecker, Martin Putze und Andreas Bredau erzielte; Kuske war von diesem Test befreit. „Ich war damit zufrieden, denn gegenüber dem Oktober-Test hatte ich mich gesteigert. Aber ich habe weiterhin Reserven“, so Poser, der sich jetzt in Altenberg wieder das Zimmer mit Bredau teilt. Bredau will mit Machata auch am Samstag im Zweier aufs EM-Treppchen, bekennt aber: „Der Titel wird schwer, weil Florschütz von Kevin angeschoben wird – und vor den Startzeiten dieser beiden muss man einfach den Hut ziehen.“
Bereits am Freitag rast Petra Lammert aus der Potsdamer Trainingsgruppe im Zweierbob der Olympiasiegerin von 2006, Sandra Kiriasis (RSG Hochsauerland), durch die 17 Altenberger Kurven. „Ich fin- de die Bahn richtig Klasse, weil sie schnell und anspruchsvoll ist“, sagt Lammert, die den letzten Test der Frauen in Oberhof gewonnen hatte. „Eine EM-Medaille ist drin, wir haben aber starke Konkurrenz. Außerdem muss man sehen, wie sehr der Regen hier die Fahrten beeinflusst.“
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