ATLAS: Zum Schreien
Hella Dittfeld über den langen Weg der Museen aus dem Schattendasein
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Wer nicht laut genug um Hilfe schreit, wird gern vergessen. Zum Beispiel Potsdams Museen. Über Jahre wurde so getan, als sei deren Zustand nicht gerade üppig, aber erträglich. Nach langem Hickhack bekommt nun das Geschichtsmuseum im Alten Rathaus ein Domizil, das Naturkundemuseum aber bleibt weiter im „Nicht-so- wichtig“ stecken. Dort wird gut gearbeitet und der Ruf einmaliger Ausstellungen verbreitet sich. Doch Hilfe geschrien wurde offenbar zu wenig. Dabei ist die unhaltbare Situation bekannt. Über den Köpfen der mit Weltmeisterehren geschmückten Präparatoren droht die Werkstatt einzufallen, wertvolle Bestände sind nicht ausreichend gesichert, gleich neben dem Museum aber steht ein Haus leer, das eigentlich der Naturkunde zugeschlagen werden sollte. Es muss noch saniert werden. Dafür werden 80 000 Euro städtisches Geld benötigt, um das Fünffache an Fördermitteln zu bekommen. Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer gibt sich nicht sehr kämpferisch und verweist auf das Geschichtsmuseum, das Vorrang habe. Der Vorsitzende des Museums-Fördervereins Matthias Kühling sah die Sache in einem PNN-Interview ganz anders. Und sein Ruf nach einer Anteilsfinanzierung wurde gehört, erst einmal von der Linken. Sie will einen entsprechenden Antrag in der Stadtverordnetenversammlung stellen. Bei Ablehnung – Weiter schreien!
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