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Von Michael Meyer: Zum Siegen verdammt

Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam braucht am Sonntag einen Heimerfolg gegen den Hamburger SV

Stand:

Aferdita Kameraj ist optimistisch. „Ich freue mich auf das Wiedersehen mit meinen früheren Mitspielerinnen und habe das gute Gefühl, dass wir am Sonntag zumindest einen Punkt holen“, sagt die Abwehrspielerin des Hamburger SV, die übermorgen mit dem Tabellenachten der Frauenfußball-Bundesliga bei ihrem Ex- Verein Turbine Potsdam gastiert. „Ich weiß noch durch meine Zeit bei Turbine, dass Potsdam immer ein bisschen Angst vor dem HSV hat.“

Potsdams Trainer Bernd Schröder sieht der Partie in der Tat keineswegs gelassen entgegen, obwohl seine Mannschaft als Tabellenvierter vom Papier her favorisiert ist. Sein „Magengrummeln“ hat gleich mehrere Gründen. Erstens ist Turbine am Sonntag zum Siegen verdammt. „Wir müssen alle noch ausstehenden Spiele gewinnen, wenn wir noch Zweiter werden wollen“, meint Schröder, dessen Team als Tabellenvierter momentan drei Punkte Rückstand zum zwei Plätze besseren FCR Duisburg hat und mit Rang zwei am Saisonende in der nächsten Saison im UEFA- Cup dabei wäre. Zweitens konnten sich die Potsdamerinnen nicht optimal auf ihr bevorstehendes Heimspiel vorbereiten. Während der HSV mit der jungen, aufstrebenden Kim Kulig eine Nationalspielerin knapp zwei Wochen beim Algarve-Cup hatte, kehren mit Anja Mittag, Babett Peter und Bianca Schmidt drei Potsdamerinnen erst heute zu ihrem Verein zurück. Dem fehlen in der Vorbereitung außerdem sechs junge Kickerinnen, die derzeit beim Zehn-Nationen-Turnier der U19 in La Manga für Deutschland kicken (siehe Meldungsspalte) und erst am Samstag aus Spanien heimkehren; darunter mit Torfrau Desiree Schumann und Stürmerin Jessica Wich zwei Stammspielerinnen. Und drittens muss Schröder um den Einsatz zweier verletzter Leistungsträgerinnen bangen. Bianca Schmidt zog sich in Faro im Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Schweden eine Zerrung im rechten Oberschenkel zu, während Viola Odebrecht beim Training daheim in Potsdam einen Bluterguss im rechten Knie erlitt. „Ob die beiden am Sonntag schon wieder spielen können, ist derzeit höchst fraglich“, erklärte der Trainer gestern.

Offen ist daher noch, ob Schröder jetzt Odebrecht gegen Kulig spielen lassen kann. Der Coach ist angetan von der 18-jährigen Hamburgerin, „die mal eine komplexe Spielerin werden kann“, wie er meint. „Wir hätten Kim im vergangenen Jahr gern nach Potsdam geholt, wenn Hamburg abgestiegen wäre – so aber wurde nichts daraus.“ Neben der Jung-Nationalspielerin, die an der Algarve gegen China und Schweden ihre ersten Länderspiel-Tore machte, habe der HSV auch mit Tanja Vreden im Angriff, Silva Lone Saländer und Patricia Hanebeck im Mittelfeld sowie Janina Haye und Aferdita Kameraj in der Abwehr „sehr gute Leute“, so Schröder. „Kameraj ist eine echte Führungsspielerin geworden, die sich in ihren zwei Jahren bei uns gut entwickelt hatte.“

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

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