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Entschärfung in der Templiner Vorstadt: Zünder der Bombe ist kontrolliert gesprengt

Der Sperrkreis ist wieder aufgehoben, die rund 250 Anwohner können in ihre Häuser zurück. Um 10.20 Uhr hat Sprengmeister Mike Schwitzke den kleineren Teil einer Weltkriegsbombe gesprengt. Sie war in zwei Teile zerbrochen und nicht mehr transportfähig.

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Potsdam - Ein lauter Knall, dann liegt der Geruch von Sprengstoff in der Luft: Am Donnerstagvormittag um 10.20 Uhr hat der Potsdamer Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg  den kleineren Teil einer 250 Kilogramm-Bombe kontrolliert gesprengt. Der Sprengsatz war am frühen Dienstagmorgen in einem Waldstück der Templiner Vorstadt gefunden worden. Wegen geplanter Bauarbeiten habe die EWP das Gelände systematisch absuchen lassen, so Schwitzke.  Um 10.34 Uhr kam dann die Entwarnung und das Ende der Sperrmaßnahmen.

"Etwa 110 Kilogramm der britischen Fliegerbombe bestanden aus explosiver Sprengstoff", sagt er.  Weil die Bombe bereits in zwei Teile zerbrochen und daher nicht transportfähig war, hat er den größeren Teil, rund 100 Kilo Sprengstoff, entfernt, den kleineren Rest der Bombe, in dem sich auch der mechanische Zünder befand, wurde in einem Erdloch kontrolliert geprengt. Um die Umgebung vor umherfliegenden Splittern zu schützen, hat Schwitzke das Bombenfragment mit alten Autoreifen abgedeckt. Die Gummiteile flogen mehrere hundert Meter weit.

Bevor Schwitzke mit der Arbeit beginnen konnte, mussten am frühen Donnerstagmorgen rund 250 Anwohner un 100 Kleingärtner im Umkreis von 400 Metern ihre Wohnungen und Datschen verlassen. Rund 70 Mitarbeiter der Stadtverwaltung waren im Einsatz um sicher zu gehen, dass auch tatsächlich alle Wohnungen verlassen waren. Evakuiert werden mussten auch eine Behindertenwerkstatt sowie mehrere Firmen und Geschäfte. Wie Mitte April, als in dem Stadtteil ebenfalls eine Bombe aufgespürt worden war, war die Halbinsel Hermannswerder nur mit der Fähre zu erreichen. Anders als damals blieb die viel befahrene Michendorfer Chaussee (Bundesstraße 2) jedoch offen. Wie beim letzten Mal muss allerdings die Templiner Straße von und nach Caputh gesperrt werden.

Anders als im April waren diemal aber fast allen Anwohner informiert - bei der Evakuierung vor sechs Wochen waren einige buchstäblich beim Frühstück überrascht worden, weil die Entschärfung erst am Tag zuvor angekündigt worden war.

Für Potsdam war es die 137. Bombenentschärfung seit 1990, insgesamt hat Brandenburg seit 1991 bereits 322 Millionen Euro für die Suche und Beseitigung von Bomben ausgegeben. (mit dpa)

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