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Jugendclub Ribbeckeck wird saniert: Zur Finanzierung verkauft Stadt eine Villa

Bornstedter Feld/Sacrow - In einem Zuzugsgebiet wie dem Bornstedter Feld mit vielen Familien fehlt seit Jahren ein Jugendklub. Nur am Rande, an der Potsdamer Straße 197, befindet sich der völlig marode Treff Ribbeckeck.

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Bornstedter Feld/Sacrow - In einem Zuzugsgebiet wie dem Bornstedter Feld mit vielen Familien fehlt seit Jahren ein Jugendklub. Nur am Rande, an der Potsdamer Straße 197, befindet sich der völlig marode Treff Ribbeckeck. Mehrfach wurde dessen Sanierung schon verschoben, selbst die Schließung erwogen – bis jetzt. Für die kommende Stadtverordnetenversammlung am 1. Juli will das Jugendamt dessen Sanierung beschließen lassen, laut Antrag soll sie 600 000 Euro kosten. Demnach sollen die Arbeiten nach nötigen Vorplanungen und Erteilung einer Baugenehmigung im kommenden Jahr erfolgen. Damit solle der Standort als Jugendtreff dauerhaft gesichert werden und den Bedarf des Bornstedter Feldes teilweise mit abdecken.

Im Ribbeckeck wird offene Kinder- und Jugendarbeit speziell für Teenager angeboten, Träger ist der Verein Paragraph 13. „Der Jugendklub bietet als Ort der Begegnung jungen Menschen einer Region Treffmöglichkeiten sowie einen geschützten Raum gegenseitiger Akzeptanz, demokratischer Auseinandersetzung und Entscheidungsfindung sowie gewaltfreier Konfliktlösung im Rahmen gemeinschaftlicher Freizeitgestaltung“, heißt es in dem Antrag des Jugendamts. Wesentliche Defizite bestünden an der Fassade, den Fenstern, am Dach, der Heizung und bei den Sanitär-und Elektroanlagen.

Die Finanzierung teilen sich der städtische Entwicklungsträger und der Kommunale Immobilienservice (Kis), der die Gebäude der Stadt bewirtschaftet. Der Kis-Anteil soll dabei über einen Hausverkauf erwirtschaftet werden, konkret soll eine Villa in der Krampnitzer Straße 1 in Sacrow veräußert werden. Bis 2010 wurde das marode und derzeit leerstehende Gebäude von der Arbeiterwohlfahrt als betreute Wohneinrichtung für Kinder und Jugendliche genutzt. „Ein kommunaler Bedarf für eine weitere Nutzung besteht nicht“, heißt es in der Vorlage zu dem geplanten Hausverkauf.

Eine zweite Jugendfreizeiteinrichtung für das Bornstedter Feld soll demnach entweder in der David-Gilly-Straße oder in der Biosphäre entstehen, wenn diese im Besitz der Stadt bleiben sollte. Das ist unklar. Momentan sucht die Stadt nach einem Investor, der die defizitäre Tropenhalle übernimmt oder nach 2017 umbauen und neu nutzen könnte. Wenn das nicht klappt, wird der Umbau zu einer Schule mit angeschlossenem Jugendklub erwogen. Eine Entscheidung sollen die Stadtverordneten Ende des Jahres treffen. Weiter teilte das Jugendamt mit: Sollte auch der besagte Standort David-Gilly-Straße weiterhin für eine demnächst öffnende Flüchtlingsunterkunft benötigt werden, müsse man einen neuen Platz für einen Jugendklub suchen. Die Zeit drängt: Aktuell ist die Altersgruppe im Bornstedter Feld, die laut Bevölkerungsprognose bis 2020 den rasantesten Anstieg aufweist, zwischen 14 und 18 Jahre alt. HK

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