Landeshauptstadt: Zur Not mit Händen und Füßen
Jugendliche aus mehreren Ländern arbeiten freiwillig in der Potsdamer Schlossparkgärtnerei
Stand:
Unkraut zupfend, schwitzend und lachend hocken zehn Jugendliche auf dem Gelände der Schlossparkgärtnerei am Park Sanssouci. Sie arbeiten freiwillig in ihren Ferien. Unter dem Motto „Verbring’ deinen Sommer in Sanssouci“ haben sich seit dem 10. Juli Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren dazu entschlossen, bei der Gartenpflege im Park zu helfen – alle kommen aus verschiedenen Ländern.
Seit 1995 gibt es nun schon diese Form der Zusammenarbeit zwischen dem Internationalen Jugendgemeinschaftsdienst (IJGD) und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Neben der Pflege des Rosengartens oder die Reinigung von Rinnstein gehören die Pflege der Schlossgärtnerei und die damit verbundene Beseitigung von Unkraut zu den Tätigkeiten der Jugendlichen. In diesem Jahr kamen die Jugendlichen aus Polen, Spanien, Estland, Frankreich, Armenien, Island, Kanada und Deutschland. „Ich hatte einfach Lust etwas Gutes zu tun. Ich bin jetzt das zweite Mal bei einem solchen Projekt dabei und genieße die Zeit, denn langweilig wird es hier eigentlich nicht. Dafür sorgen die Jungs“, erzählt die 17-Jährige Sarah. Sie ist die die einzige Teilnehmerin aus Deutschland. Wie zur Bestätigung deutet sie auf den Rest der Gruppe, der fasziniert von einer kleinen Maus, über das Gartengelände rennt und herumtobt.
Doch wie verständigen sie sich untereinander? „Unsere Amtssprache ist Englisch, wir sind da alle auf einem guten Level“, erklärt Cäcilia. Sie gehört mit ihrer „Kollegin“ Wiebke zu den Teamleitern. Nur die Mädchen aus Armenien und Island müssten sich mit anderen Sprachen verständigen. „Zur Not verständigen wir uns eben mit Händen und Füßen.“
Überhaupt sind die Jugendlichen oft auf sich gestellt. In ihrer Freizeit, die sie recht großzügig gestalten können, machen sie Ausflüge nach Berlin oder auch in den Filmpark Babelsberg. Vor allem für die beiden Mädchen aus Armenien seien das besonders beeindruckende Erlebnisse, sagen die Teilnehmen: Es ist das erste Mal, das sie in ein anderes Land reisen dürfen. Doch ist diese Zeit schon fast vorbei – die Ferien der anderen Art dauern noch bis zum 1. August.Max Rasch
Max Rasch
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: