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Sport: Zurück an alte Wirkungsstätte

Fußball-Oberliga: Georg Froese und Andreas Fricke spielen morgen mit dem SVB in Ludwigsfelde

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Fußball-Oberliga: Georg Froese und Andreas Fricke spielen morgen mit dem SVB in Ludwigsfelde Von Thomas Gantz An das Casino im Ludwigsfelder Waldstadion hat Georg Froese seine speziellen Erinnerungen. Oft hat der 26-Jährige dort vor dem Beginn des abendlichen Mannschaftstrainings noch einen Kaffee getrunken oder bei Teambesprechungen den Worten von LFC-Trainer Volker Löbenberg zugehört. Die öffentlich zugängliche Lokalität ist kein sonderlich einladender Ort. „Mir war es dort oft zu verraucht“, erinnert sich Froese, der ein reichliches Jahr für die Ludwigsfelder spielte, mit dem Verein zwei bedeutende Erfolge feiern konnte und am Sonnabend als Angreifer des SV Babelsberg 03 an die Straße der Jugend zurückkehrt (Spielbeginn 14 Uhr). Im Spätsommer 2003 bestritt Froese im DFB-Pokalspiel gegen den SV Werder Bremen (1:9) die erste Halbzeit. Johan Micoud war sein Gegenspieler. Der Student sicherte sich hinterher das Trikot des Franzosen und lief danach tagelang mit der Trophäe herum. Auch im Karl-Liebknecht-Stadion wurde der Angriffsspieler vor reichlich zwei Jahren einmal im Werder-Outfit gesichtet. Froese geht heute lächelnd über diese Episode hinweg und lässt sie unkommentiert. Bevor er sich zum Auslandsstudium nach Spanien verabschiedete, feierte er in Ludwigsfelde noch den Oberliga-Aufstieg. Gemeinsam mit seinem Kompagnon Andreas Fricke hatte er mit 56 Treffern entscheidenden Anteil daran. Aus dieser Zeit resultiert das spezifische, von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Verhältnis zu Volker Löbenberg. Dieses, so Froese, führt wesentlich weiter als im Regelfall zwischen Spielern und Trainern üblich. Löbenberg freut sich auch heute noch ehrlichen Herzens über jeden Treffern der beiden. Am Sonnabend jedoch, so merkte er zur Wochenmitte in einem Telefonat scherzhaft an, sollten sie sich mal lieber zurück halten. Froese und Fricke kommen erstmals gemeinsam als Kontrahenten nach Ludwigsfelde. Froese ist gespannt, wie sie vom Publikum an alter Wirkungsstätte aufgenommen werden. Klassische Fußballstimmung kommt im relativ weitläufigen Waldstadion eigentlich nur dann auf, wenn der Gast Publikum mitbringt. In Ludwigsfelde ist die Mutmaßung nicht eingetreten, dass der Gang in die Oberliga das öffentliche Interesse entsprechend befeuert. Anstelle der erhofften 500 kommen an normalen Tagen kaum 200 Zuschauer. „Es gibt einen harten Kern, der sich auch so nennt, aber das war´s dann auch schon. Viele gehen dort scheinbar doch lieber zum Handball“, merkt Froese an. Am gestrigen Abend trainierte der SVB übrigens ab 18 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Sandscholle. Dies, so Georg Froese, sei mit Blick auf das Derby arrangiert worden, um für den eher unwahrscheinlichen Fall eines kurzfristigen Ausweichens auf den ungeliebten Belag am Sonnabend nicht total unvorbereitet zu sein. Bis zum Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin am 19. November soll auch das Problem der Beleuchtung des oberen Trainingsplatzes auf dem Gelände des Karl-Liebknecht-Stadions geklärt sein. Bis dahin wird das Personal des Spitzenreiters auf dem Hartplatz des vereinseigenen Geländes üben. Froese dazu: „Die Situation ist sicher verbesserungsbedürftig. Wir sind jedoch Kerle, denen es nichts anhaben sollte, wenn die Bedingungen vorübergehend mal nicht so optimal sind. Mal auf die Schnelle so etwas zu organisieren, ist wohl heutzutage nicht mehr so einfach.“ Die Partie im Waldstadion ist schon die letzte um Meisterschaftspunkte vor dem bereits jetzt mit Hochspannung erwartet Kräftemessen mit dem derzeitigen Tabellendritten aus Köpenick. Froese hat in der Alten Försterei seine fußballerischen Wurzeln. So gesehen nimmt es nicht Wunder, dass er davon spricht, sich am 19. November nochmals mit besonderen Emotionen auseinander setzen zu müssen: „Mal sehen, was das für ein Ding wird. Noch ist dieses Spiel für mich relativ weit weg.“ Babelsberg 03 ist nach Stand von gestern Nachmittag in der Lage, die Partie mit einer Ausnahme in Bestbesetzung zu bestreiten. René Tretschok fehlt auf Grund seiner fünften Verwarnung, die er sich im letzten Heimspiel gegen den SV Yesilyurt Berlin (2:1) in der Schlussphase einhandelte. Wie schwer wiegt sein Fehlen?

Thomas Gantz

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