Landeshauptstadt: Zurück aufs Dach
Am Montag ist der restaurierte Atlas wieder auf das Alte Rathaus montiert worden
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Innenstadt - Er ist wieder da, doch nur schwer zu erkennen: Am gestrigen Montag wurde die restaurierte Atlas-Figur auf das Dach des Alten Rathauses am Alten Markt gehoben und montiert. Vorerst jedoch bleibt der blattvergoldete Atlas zum Teil hinter Baugerüsten versteckt. Spätestens Ende Mai 2009, wenn die Hüllensanierung am Alten Rathaus abgeschlossen und die Gerüste gefallen sind, wird der an der Himmelskugel schwer Tragende wieder als einer der markanten Blickpunkte auf das historische Zentrum der Stadt deuten.
Mit dem Aufsetzen der restaurierten Atlas-Skulptur ist der erste Arbeitsschritt bei den geplanten Umbau- und Sanierungsarbeiten des Alten Rathauses für eine gemeinsame Nutzung von Potsdam Museum und Potsdam Forum abgeschlossen. Vor drei Monaten wurde der Atlas abmontiert und anschließend in der Werkstatt des Berliner Restaurators Georg Ignaszenwski gereinigt und restauriert. Dabei wurden die Oberflächen des Atlas und der Himmelskugel mit mehr als 400 Gramm Blattgold neu vergoldet. Laut Stadtverwaltung habe die Restaurierung der Skulptur rund 42 000 Euro gekostet. Die Figur des Atlas stammt aus der griechischen Mythologie und zeigt ihn nach seiner Bestrafung durch die Götter: Wegen seiner Teilnahme am Kampf der Titanen gegen die Götter wurde er von Zeus dazu verdammt, für alle Zeiten den Himmel auf seinen Schultern zu tragen.
In insgesamt drei Bauabschnitten ist der Umbau und die Sanierung des Alten Rathauses bis Ende 2011 unterteilt. Derzeit wird die Fassade des Alten Rathauses restauriert. Wie das verantwortliche Potsdamer Architekturbüro Reiner Becker erklärte, wurde dafür der gesamte Putz der Fassade abgeschlagen und daran anschließend der zum Teil durch Feuchtigkeit geschädigte Sandstein bearbeitet oder ersetzt. Insgesamt zehn Farbschichten aus den unterschiedlichen Epochen des zwischen 1753 und 55 erbauten Rathauses wurden während dieser Arbeiten freigelegt. Noch wird darüber diskutiert, welchen Farbanstrich das sanierte Rathaus erhalten soll. Weiterhin müssen die Fenster behandelt werden und ist der Einbau einer neuen Holztür nach historischem Vorbild geplant. Ende Mai 2009 sollen diese Arbeiten im Rahmen die Außensanierung abgeschlossen sein. Daran anschließend folgt die Sanierung des benachbarten Knobelsdorf-Hauses, die im Jahr 2010 abgeschlossen werden soll.
Im letzten Bauabschnitt wird das Verbindungsgebäude zwischen dem Alten Rathaus und dem Knobelsdorf-Haus umgebaut. Die Planungen sehen vor, dass dort zukünftig der Haupteingang für die beiden Gebäude eingebaut wird. Insgesamt sieben Millionen Euro sollen Sanierung und Umbau kosten. Für Dezember 2011 ist die Schlüsselübergabe geplant. Dann endlich soll das Potsdam Museum aus den zu engen Räumen in der Benkertstraße in das neue Haus ziehen. D. B.
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