Landeshauptstadt: Zurück in der Innenstadt
Tourist-Information zog ans Brandenburger Tor
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Innenstadt - Potsdams Tourist Information brauchte einen attraktiven Standort, an dem der Fußgängerstrom direkt vorbeifließt. Seit gestern hat sie ihn in der Brandenburger Straße 3/Ecke Torvorplatz. Die Geschäftsstelle ist in einem 1736 gebauten Haus der zweiten barocken Stadterweiterung untergebracht, das zusammen mit der gesamten Eckbebauung der Geschäftsführer der Allgemeinen Beamten Kasse Jörg Woltmann gekauft hat und nun saniert. Bis zur Fußballweltmeisterschaft soll auch die ehemalige Gaststätte Stadttor wieder öffnen. Ob das Hotel bis dahin seinen Betrieb aufnimmt, ist laut Woltmann noch nicht sicher.
Jetzt hat auf 96 Quadratmetern erst einmal all das Platz gefunden, was zur touristischen Versorgung von Gästen und Potsdamern beiträgt, von der Zimmer- oder Ferienwohnungsreservierung, über Vermittlung von Stadtrundfahrten und Gästeführungen bis zum Verkauf von Karten für Veranstaltungen wie die Schlössernacht. Auch die Potsdam-Card mit ihren Vergünstigungen oder ein Souvenir kann man erwerben. Der Raum hat eine große Fensterfront zum Tor hin und wirkt hell und einladend. Es fehlt aber noch eine Außenwerbung, die nach Beendigung des Weihnachtsmarktes angebracht werden soll. Wie Dieter Hütte, Geschäftsführer der Potsdam Tourismus Service (PTS), die die Tourist Information betreibt, ankündigte, soll es ab Sommer einen kompletten Veranstaltungsservice geben, der auch das Online-Reservierungssystem der Schlösserstiftung mit einbezieht. Und es wird an einem Partnerschaftsmodell mit dem Hauptbahnhof gearbeitet, um auch den Anreisenden am Bahnhof einen Service und eventuell einen Fahrkartenverkauf in der Brandenburger Straße 3 zu bieten.
Erst einmal aber kann man sich bei den beiden festen Mitarbeiterinnen Petra Kansy und Angela Sumpf Auskünfte aller Art holen und das werktags in der Zeit von 9.30 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 9.30 bis 14 Uhr. Für die Saison von April bis Oktober wird geprüft, ob man länger öffnet. Schon ab Januar wird noch eine dritte feste Kraft eingearbeitet, es kommen Teilzeitkräfte hinzu und bei Hochdruck sollen auch noch Studenten aushelfen.
Trotz der ungünstigen Lage der alten Tourist Information am Alten Markt besuchten sie jährlich etwa 100 000 Potsdamer und Gäste der Stadt. Durch die Bauarbeiten zur Tieferlegung des Marktes und nun wegen der Erschließungsarbeiten für den Stadtschloss-Landtag war ihre Erreichbarkeit aber kaum noch gewährleistet. Am neuen Ort rechnet die PTS mit mehr Besuchern, denn hier komme der Gast „en passant“ vorbei, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte. Hier sei die Tourist Information am richtigen Ort und trage den steigenden Gästezahlen und Übernachtungen in Potsdam Rechnung.
Der Ruf nach einer Information in der City war nicht mehr verhallt, seit der Ticketservice in der Brandenburger Straße wegen Insolvenz der PTS-Vorgängerin 2002 geschlossen wurde und jede innerstädtische Touristenbetreuung entfiel. Zuvor hatte es die immer rund um Sanssouci gegeben, auch schon einmal am jetzigen Standort, später in der Nähe des Obelisk vor dem Sanssouci-Eingang und schließlich in der Mitte der Brandenburger Straße. Hella Dittfeld
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