
© Andreas Klaer
Zweiter Potsdamer Laufsteg: Zurück in die Achtziger
Mehr als 200 Gäste, Frauen und Männer, sahen sich am gestrigen Freitagabend die neue Frühlingsmode an – auf dem zweiten „Potsdamer Laufsteg“.
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Potsdam - Zwei Mal hatte es in der Vergangenheit Ableger der Berliner Fashion Week in Potsdam gegeben. 2015 dachten sich Potsdamer Einzelhändlerinnen, das können wir auch. Und so fand schon 2016 der erste „Potsdamer Laufsteg“ statt, auf dem es Mode aus der Region zu sehen gab. Am gestrigen Freitagabend fand die zweite Auflage der kleinen, aber feinen lokalen Modemesse statt. Die 200 Karten für den Abend im Le Manege im Kutschstallhof waren schnell ausverkauft, sagte Mitinitiatorin Karin Genrich.
Potsdam sei, was Modegeschäfte betrifft, ganz gut aufgestellt, sagte Franziska Gerder, die zu den Organisatorinnen der Modenschau gehört. Vor allem Boutiquen mit individueller Produktpalette gebe es viele in der Innenstadt.
Was fehle, sei Männermode, klagte auch Karin Genrich, Präsidentin des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg. Sie ist selbst Inhaberin einer Boutique und kennt die Branche genau. Viele Männer fahren noch immer zum Einkaufen lieber nach Berlin. Sie freute sich deshalb, dass auch ein Label für Herrenmode beim Potsdamer Laufsteg vertreten war.
Insgesamt präsentierten zehn Händler Frühlingsmode und Zubehör wie modische Brillen und Schuhe. Stilistisch geht es 2017 zurück in die 1980er-Jahre, sagte Gerder, schrille aber auch gedeckte Neonfarben und Schulterpolster sind wieder angesagt. Dazu passte der quietschrote Cosmopolitan, der mit dampfendem Trockeneis als Willkommensdrink verteilt wurde.
Ein Höhepunkt auf dem Laufsteg waren die Kleider von Seeweiss Brautmode. Den kleinen Laden in der Berliner Straße gibt es erst seit eineinhalb Jahren, aber mittlerweile kommen die Kundinnen aus ganz Deutschland. Zwischen den Modenschauen gab es ein Livemusikprogramm, die Sopranistin Ludmila Lokatischuk sang Musicalhighlights.
Vor allem Stammkunden der Modegeschäfte kamen gestern in den Kutschstallhof. Aber neben der Kundenbetreuung sei das Vernetzen der Unternehmerinnen ein wichtiges Anliegen solcher Veranstaltungen, sagte Genrich. Unter den Gästen war auch NH-Hotelchefin Janina Bachmann-Graffunder. „Ich wollte mal schauen, was hier so los ist“, sagte sie. Größere Events machen sich durchaus bei der Hotelauslastung bemerkbar, während der Ladies Fashion Night vor zwei Wochen war sie fast ausgebucht. Auch Fashion-Night-Gründerin Nadine Zechlin kam gestern zur Show. Die große und die kleine Modemesse ergänzen sich doch prima, so das Fazit von Zechlin und Genrich. Genrich verkündete dabei am Rande, jetzt endgültig in den Ruhestand zu treten. Im September wird Franziska Gerder ihr Geschäft in der Jägerstraße übernehmen und daraus eine „Luisa Cerano-Boutique“ machen.
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