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Landeshauptstadt: Zurück ins alltägliche Leben

8. Sommerfest in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

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8. Sommerfest in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Babelsberg - Zum mittlerweile achten Mal lud gestern die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH zum Sommerfest und Tag der offenen Tür ein. 1996 nach Babelsberg gezogen, galt es anfangs mit dieser Veranstaltung den Anwohnern die Anlage und Arbeit der Einrichtung vorzustellen. Denn der Begriff „Psychiatrie“, so erklärte Matthias Theophil, Oberarzt der Klinik, sei noch immer sehr stark mit Vorurteilen besetzt. Um Akzeptanz bei der Nachbarschaft muss sich die Einrichtung nicht mehr sorgen. Der Zuspruch beim gestrigen Sommerfest war groß. Neben Anwohnern und interessierten Bürgern nutzen auch viele ehemalige Patienten diesen Tag, um die Klinik und das Personal zu besuchen. „Ein Zeichen dafür“, so Theophil, „dass uns die Patienten in ganz guter Erinnerung behalten haben.“ Vier Stationen mit insgesamt 84 Betten beherbergt die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Behandelt werden hier Patienten mit psychischen Störungen und Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen und Suchtproblemen. Durchschnittlich 20 Tage wird ein Patient in einer der vier Stationen behandelt. Doch sage dies kaum etwas über die Behandlungsdauer des einzelnen Patienten aus, erklärt Theophil. Manchmal bleibe ein Patient nur eine Nacht, ein andere dann wiederum vier Monate. So individuell wie sich die Aufenthaltsdauer gestalte, so individuell müsse sich auch die Behandlung der einzelnen Patienten ausnehmen. Zwar ist die Einrichtung in Babelsberg keine geschlossene Klinik, doch wird in bestimmten Fällen durch eine verstärkte „Personalpräsenz“ die Überwachung gewährleistet. Ziel der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sei es, so Theophil, die Patienten so zu behandeln, dass sie wieder in ihr alltägliches Leben entlassen werde und besser mit ihren Krankheiten und damit verbundenen Problemen umgehen können. Viele psychische Erkrankungen, erläutert Theophil, seien bis heute nicht heilbar. Daher müsse sich die Therapie in den Fällen, in denen es möglich ist, auf einen bewussten Umgang mit der eigenen Krankheit konzentrieren. Neben den vier Stationen wird auf dem Gelände der Klinik eine Notfallstation und eine psychiatrische Tagesklinik betrieben. 15 Patienten, die ihre Nächte zu Hause verbringen, können hier nach einer stationären Behandlung mehrere Wochen lang betreut und auf eine zukünftige Eigenständigkeit vorbereitet werden. Dirk Becker

Dirk Becker

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