Guter Rat an Touristen, die mit Bahn- oder S-Bahn nach Potsdam reisen: Deutsch-Vokabeln pauken! Nicht irgendwelche sondern: ganz spezielle deutsche Wörter wie „Schienenersatzverkehr“ oder Formulierungen wie „in Fahrtrichtung Treppe runter links“. Warum? Weil das Bahnhofs- und Zugpersonal in den Touristenstädten Potsdam und Berlin nicht in der Lage ist, sich für Fremdsprachler verständlich auszudrücken. Schon Teutonen mit alltagstauglichem Gehör haben Probleme, die Durchsagen zu verstehen. Entweder, man wird angeknarzt, dass der Lautsprecher schnarrt, oder irgendwer brabbelt irgendwas ins Mikro. So auch am Sonntag, als die S-Bahn aus Berlin – wie immer am Wochenende voller ausländischer Touristen – in Babelsberg endete. Im Zug gab es bei Einfahrt in die Tarifzone „C“ die dahingeleierte Information, dass wegen der oben genannten ersten Vokabel „die Bahn hier endet“ und es in Bussen gen Hauptbahnhof geht. Wo die standen – siehe Oben. Und so saßen sie da, die Russen, Briten, Spanier, in der hier geendeten Bahn. Ein paar Deutsche halfen mit Englisch, Hand und Fuß. Die Sicherheitsleute der S-Bahn, die still und stumm wie blauer deutscher Wald an der Bahnsteigkante standen, wagte sich niemand anzusprechen. Die sahen aus, als würden sie beißen.
Also: Besuchen Sie Potsdam – wenn sie ordentlich Deutsch können. sonst: Zurückbleiben bitte!
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