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Landeshauptstadt: Zuschauer dürfen noch mehr zuschauen Potsdam TV sendet jetzt aus transparentem Studio

Es war die dunkle Ecke der Wilhelmgalerie, ein unscheinbarer Eingang, den kaum jemand nutzte. Jetzt befindet sich in dem einstigen Durchgang zur Ostseite am Platz der Einheit ein hochmodernes Fernsehstudio.

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Es war die dunkle Ecke der Wilhelmgalerie, ein unscheinbarer Eingang, den kaum jemand nutzte. Jetzt befindet sich in dem einstigen Durchgang zur Ostseite am Platz der Einheit ein hochmodernes Fernsehstudio. Auf etwa 30 Quadratmetern hat sich der lokale Fernsehsender Potsdam TV eingerichtet. Am gestrigen Montagabend wurde mit der Produktion der Livesendung „Hallo Potsdam“ das neue Studio eingeweiht. Mehr als 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie viele Potsdamer kamen zur Premiere in der Wilhelmgalerie und feierten mit dem Team von Potsdam TV.

Den Fernsehsender, der regionale Themen aufgreift sowie monatlich mehrere Magazine sendet, gibt es seit 2003. Als Potsdamer Stadtfernsehen wurde er einst gegründet, dann wurde er von der Tagesspiegel-Gruppe übernommen. Seit 2012 gehört er zur evangelischen Hoffbauerstiftung. Neun Festangestellte und sieben Auszubildende arbeiten hier: bisher ausschließlich in den Redaktionsräumen in der dritten Etage der Wilhelmgalerie. Nun kommt das neue Studio dazu, ausgerüstet mit modernem Greenscreen. Vor einer froschgrünen Wand befindet sich der Tresen für den Moderator. „Ab sofort tragen wir keine grünen Hemden mehr, das würde sich mit der Hintergrundfarbe beißen“, scherzte Chefredakteur Markus Zimmermann am gestrigen Abend. Neu ist auch die gesamte Kamera- und Tontechnik. Der Live-Dreh wird von der Redaktion betreut und gesteuert, außerdem wird live der Hintergrund eingespielt, ein Potsdam-Panorama mit Nikolaikirche und dem neuen Logo des Fernsehsenders.

Neu ist vor allem, dass die Zuschauer nun bereits beim Dreh dabei sein können, täglich ab etwa 15 Uhr. Während hinter der Glaswand Markus Zimmermann oder eine Kollegin lokale Nachrichten sprechen und Gäste interviewen, dürfen Passanten zusehen. „Ich denke nicht, dass uns das ablenkt, wir konzentrieren uns so sehr auf die Arbeit, die Kameras, die Gäste“, sagte Zimmermann. Die ersten Interviewgäste waren am Montagabend Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und der Linksfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. „Wir wollen von den Politikern wissen, wie sie die Rolle lokaler Berichterstattung einschätzen“, so der Chefredakteur. Der RBB decke zwar Brandenburg ab, für Potsdamer Themen bleibe aber nur wenig Zeit. „Wir haben zwei Teams, die die Geschichten hier in Potsdam aufspüren und drehen, wir sind dadurch einfach dichter dran“, so Zimmermann.

Der Sender sei wirtschaftlich stabil aufgestellt, dennoch werde weiterhin in neue Technik investiert. Auch mehr Zuschauer sollen gewonnen werden, bisher erreiche man etwa 181 000. In diesem Jahr ist eine Ausweitung des Sendegebietes nach Berlin geplant, nach dem Sommer soll „Hallo Potsdam“ statt 30 Minuten eine Stunde dauern. Das neue Studio kann man mieten, auch Auftragsproduktionen werden von Potsdam TV übernommen. Am Montag wurde in der Wilhelmgalerie gefeiert, mit Livemusik von Doreen Steinert sowie dem Schlagernewcomer und GZSZ-Schauspieler Jörn Schlönvoigt. Steffi Pyanoe

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