Landeshauptstadt: Zwei Euro für einen Bahnhof
Bürgerbahnhof künftig Kultur- oder Gewerbestandort?
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Bürgerbahnhof künftig Kultur- oder Gewerbestandort? Innenstadt/Sanssouci - Die Präsentationen studentischer Konzepte und Pläne für den Bürgerbahnhof am Park Sanssouci haben Andreas Kalesse gut gefallen. Was aus der „mehdornschen Dreckecke“ alles zu machen sei, philosophierte Potsdams oberster Denkmalschützer gestern in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung der Nutzungs- und Architekturkonzepte im Schaufenster der Potsdamer Fachhochschule. Bahnchef Hartmut Mehdorn wollte Potsdams ältesten Bahnhof abreißen und bezeichnete ihn als Dreckecke, nun will die Stadt das Haus samt den 9000 Quadratmetern Grund vom Eisenbahnvermögensamt kaufen: Für den symbolischen Preis für zwei Euro, so die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz. Reaktionen seitens der Bahn gebe es bislang noch nicht, sagte Kuick-Frenz, die bis Mitte August konkrete Ergebnisse dazu vorlegen will. Der Kauf soll auch nur vollzogen werden, wenn die Politik einem neuen Baufeld auf dem Gelände zustimme. Was aus dem brachen Areal zwischen Kaiserbahnhof und früherem Postamt an der Geschwister-Scholl-Straße werden kann, zeigen derzeit 14 Projekte von Studenten, die sich unter Anleitung von Prof. Martina Abri und Kalesse mit dem Bürgerbahnhof beschäftigt haben. Der denkmalgeschützte Bahnhof als Gewerbe- und Gastronomiestandort hat sich in vielen Projekten durchgesetzt, doch die Gestaltung des Lennéschen Vorgartens hat Kalesse in drei Fällen imponiert: mit einem Hotel der unteren Preisklasse, einer Nutzung als Kulturstandort mit Freilichtbühne und Dach in Zeltarchitektur sowie als Standort des universitären Bereiches Kunst. Susanne Frieß hat die handgefertigten Entwürfe des Kulturstandorts eingebracht: mit Bühne, einem Kiosk im ersten Potsdamer Klohaus und einem Wohnhaus. Grün überwiegt, auch bei Alissa Hagen und Rocco Senf, die in Abstimmung mit der Universität die Kunstfachschule aus Golm in die Stadt verlegen wollen. jab
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