Landeshauptstadt: Zwei Ex-Profis von Babelsberg 03 angeklagt Prozess in Berlin wohl noch im Herbst
Berlin/ Potsdam - Zwei frühere Profis des Fußballvereins SV Babelsberg 03 müssen sich aller Voraussicht nach vor dem Berliner Landgericht verantworten, weil sie in der Bundeshauptstadt mehrere Spielcasinos überfallen und ausgeraubt haben sollen. Wie Tobias Kaehne, Sprecher der Berliner Strafgerichte, am Montag den PNN bestätigte, sei sowohl gegen den 22 Jahre alten Mittelfeldspieler Süleyman K.
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Berlin/ Potsdam - Zwei frühere Profis des Fußballvereins SV Babelsberg 03 müssen sich aller Voraussicht nach vor dem Berliner Landgericht verantworten, weil sie in der Bundeshauptstadt mehrere Spielcasinos überfallen und ausgeraubt haben sollen. Wie Tobias Kaehne, Sprecher der Berliner Strafgerichte, am Montag den PNN bestätigte, sei sowohl gegen den 22 Jahre alten Mittelfeldspieler Süleyman K. als auch gegen den 23-jährigen Stürmer Guido K. von der Berliner Staatsanwaltschaft Anklage wegen schweren bandenmäßigen Raubs erhoben worden. Sollte das Landgericht die Anklage zulassen, sei ein Prozess noch im Herbst „wahrscheinlich“, sagte Kaehne gestern.
In dem Fall geht es laut dem Justizsprecher um sieben Überfälle auf Spielhallen in den Berliner Stadtteilen Wedding und Moabit. Dabei soll eine Bande Angestellte verprügelt und mit Reizgas besprüht haben. Bei Ermittlern hieß es, ein fünfstelliger Betrag sei erbeutet worden. Insgesamt sollen sich sieben Beschuldigte zwischen 18 und 23 Jahren vor Gericht verantworten – voraussichtlich vor der Jugendstrafkammer. Das Gericht müsse daher entscheiden, ob der Prozess öffentlich oder hinter verschlossenen Türen stattfindet, so Gerichtsprecher Kaehne.
Guido K., der inzwischen von Babelsberg zum Zweitligisten FC Erzgebirge Aue gewechselt ist, muss sich wegen der Beteiligung an einem Überfall verantworten. Er soll in eine Spielhalle gegangen sein, um die Sachlage zu prüfen. „Ich weiß, dass ich angeklagt bin. Ich habe ein Geständnis abgegeben und werde meine gerechte Strafe bekommen”, so K. in einer Audiobotschaft auf der Internetseite seines Vereins. Er habe „damals in Babelsberg einen Riesenfehler gemacht“, so K. – „und der ist natürlich auch nicht zu entschuldigen.“ Für schwere Raubstraftaten sieht das Gesetz eine Haftstrafe von minimal drei Jahren vor. Sein neuer Verein hat angekündigt, Guido K. helfen zu wollen. „Jeder hat eine zweite Chance verdient", sagte Aues Klub-Präsident Bernd Keller.
Anders stellt sich der Fall von Süleyman K. dar, der seit April in Untersuchungshaft sitzt. Er soll sich, so sieht es die Staatsanwaltschaft, an sechs Überfällen beteiligt haben. Sein Vertrag mit dem SV Babelsberg ist inzwischen gekündigt. Laut seinem Anwalt Alexander Pabst gibt es bisher „keine Stellungnahme“ zu den Vorwürfen. Kurz nach der Festnahme hatte der damalige SVB-Präsident Rainer Speer gesagt, er habe erfahren, dass Süleyman K. die Vorwürfe abstreite: Er sei zufällig bei seinem Bruder Sedat gewesen, als dieser und weitere Tatverdächtige von der Polizei verhaftet wurden. Henri Kramer
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