Sport: Zwei Potsdamerinnen für Deutschland
Claudia Hoffmann und Antje Möldner streben beim Europacup in Malaga EM-Norm und Weltcup-Ticket an
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Deutschlands Leichtathleten wollen im September mit beiden Mannschaften beim Weltcup in Athen antreten, und zwei Potsdamerinnen sollen morgen und am Donnerstag dazu beitragen, den Weg dorthin zu ebnen. Claudia Hoffmann und Antje Möldner vom SC Potsdam gehören zum Frauen-Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, das beim Europacup am Mittwoch und Donnerstag im spanischen Malaga Platz eins oder zwei belegen muss, um sich für Athen zu qualifizieren.
Gute Platzierungen der beiden Potsdamerinnen sind also gefragt, aber Hoffmann und Möldner wollen über 400 beziehungsweise 1500 Meter mehr: Sie wollen im Spanischen endlich die Normzeiten für die diesjährigen Europameisterschaften in Göteborg laufen. „Ich habe für mich persönlich schon ganz konkrete Vorstellungen, was in Malaga drin sein kann, will darüber aber vorher nicht laut reden“, meint Claudia Hoffmann, die kürzlich in Regensburg mit 51,86 s über 400 m erstmals unter der 52-Sekunden-Grenze blieb. Wenn sie sich nun morgen Abend um 20 Uhr im Stadion von Malaga auf der Startbahn drei in den Startblock kauert, hat sie einen Richtwert vor Augen: 51,70 s – diese Zeit verlangt der DLV für das Göteborg-Ticket.
„Ich spüre, dass ich die Zeit laufen kann, setze mich aber nicht zu sehr unter Druck“, sagt der 23-jährige Schützling von Trainer Frank Möller. „Den Fehler habe ich nach meiner sehr guten Hallensaison in den ersten Freiluft-Läufen gemacht, aber das ging nach hinten los. In Regensburg bin ich ganz locker geblieben und schnell gewesen. So will ich es auch diesmal halten.“ Dass sie gegen die Konkurrenz aus Rumänien, Russland, Großbritannien, der Ukraine, Polen, Frankreich, Schweden und Spanien ganz vorn landen wird, glaubt sie eher nicht. „Russland hat Platz eins abonniert, aber besser als Siebente wie im vergangenen Jahr will ich schon werden. Und das kann ich auch.“ Dass sie derzeit beste Deutsche über die Stadionrunde sei, beflügele sie zusätzlich, gibt die Sportsoldatin zu. „Zum einen ist mein Selbstvertrauen gewachsen, zum anderen merke ich, dass bestimmte Trainingsprogramme, an denen ich früher zu knabbern hatte, heute auf weit besserem Niveau möglich sind.“
Davon soll auch Deutschlands 4mal- 400-m-Staffel profitieren, mit der Stabsunteroffizier Hoffmann am Donnerstag um 21.10 Uhr antreten wird. Dafür nominiert wurden außerdem Claudia Marx (Erfurt), Korinna Fink (Frankfurt/Main), Anja Pollmächer Chemnitz) und Jana Neubert (Chemnitz). „Wer außer mir alles laufen wird, ist noch offen, die Reihenfolge sowieso“, erklärt Claudia Hoffmann, die ein bisschen bedauert, dass die Wettkämpfe in Malaga wegen der erwarteten Tages-Temperaturen von über 30 Grad erst Abends stattfinden. „Schade, mir macht Hitze nichts aus. Im Gegenteil, mir liegt sie sogar.“
Wenn Antje Möldner am Donnerstag um 19.45 Uhr die 1500 m angeht, dürfte es auch schon wieder ein bisschen kühler geworden sein. Auch die Polizeimeister- Anwärterin der Bundespolizei muss zeitlich noch zulegen, um sich für die EM zu qualifizieren – bei 4:08,81 Minuten steht ihre persönliche Bestzeit, 4:08:00 Minuten sind die vom Verband geforderte Norm. „Diese Zeit will ich jetzt angreifen“, erklärt die 22-jährige Werderanerin, die beim SC von Beate Conrad trainiert wird. „Vom Training her könnte es klappen. In den letzten Läufen fehlte nur nach hinten raus noch ein bisschen was, aber daran haben wir weiter gearbeitet.“
Welche Platzierung in Malaga möglich ist, darüber will Antje Möldner vorher nicht spekulieren. „Die Konkurrenz ist groß, und man muss sehen, wie man sein Rennen gestalten kann.“ Wobei sie erneut auf ihre Stärke, den Endspurt, hofft. Schließlich will auch sie dazu beitragen, dass Deutschland das Weltcup-Ticket erkämpft.
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