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RADCROSS: Die WM in Belgien: Zwei Stürze zuviel

Hanka Kupfernagel verpasste als 5. den vierten Titel

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Nach dem frustrierenden fünften Rang bei der Rad-Cross-WM schwang sich Hanka Kupfernagel aus Werder/Havel auf ihr Straßenrad und verschwand vom Kurs in Hooglede-Gits. Zwei Stürze kosteten am Sonntag den sicher geglaubten vierten Weltmeister-Titel.

Die große Favoritin hatte im Titelrennen bei für sie idealen Bedingungen nach zwei von fünf Runden mit 20 Sekunden Vorsprung geführt. Dann verlor die 25fache deutsche Meisterin aber durch zwei Stürze wertvollen Boden und die Motivation. Den Titel holte sich vor 30 000 Zuschauern überraschend die Französin Maryline Salvetat vor der Amerikanerin Kathy Compton und Laurence Leboucher (Frankreich).

„Natürlich bin ich sehr enttäuscht, wenn ich mich deutlich führend an den Zuschauern am Streckenrand ''aufhängè. Aber es gibt wichtigere Dinge im Leben als einen WM-Titel“, sagte Hanka Kupfernagel unmittelbar nach dem Rennen, das den Schlusspunkt unter ihre Cross-Karriere setzen sollte. In Zukunft will sie sich, die Olympischen Spiele in Peking vor Augen, auf das Mountainbike konzentrieren. Vielleicht startet die 32-jährige Thüringerin aber im kommenden Jahr doch noch einmal einen Versuch im Cross.

„Sie fühlte sich superstark. Unser Konzept, von Beginn an in Führung zu gehen, ging zunächst auf. Dass es dann so kam, ist natürlich extremes Pech. Ich habe die Stürze gar nicht gesehen, ich stand an anderen Stellen des Kurses“, sagte ihr Partner und Trainer Mike Kluge, in aktiven Zeiten ebenfalls dreifacher Cross-Weltmeister.

Am Start standen auf leicht matschigem Untergrund 45 Fahrerinnen. Die diesjährige Weltcup-Gewinnerin Hanka Kupfernagel fuhr sofort an die Spitze und setzte sich ab. In der dritten Runde passierte es: Sie fuhr zu nah an die Zuschauer, verhakte sich und fiel. Die Verfolgerinnen zogen an ihr vorbei. Doch die Kämpferin aus Werder, früher vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) oft als enfant terrible bezeichnet, jetzt das Aushängeschild des Frauen-Radsports, gab nicht auf. Hanka Kupfernagel schloss wieder auf zur vierköpfigen Spitzengruppe. Doch dann stürzte sie zum zweiten Mal.

Rene Penno

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