ATLAS: Zwei zu viel
In diesem Jahr haben zwei Potsdamer die Diagnose Aids erhalten. Das sind zwei Menschen zu viel.
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In diesem Jahr haben zwei Potsdamer die Diagnose Aids erhalten. Das sind zwei Menschen zu viel. Trotzdem scheint das Thema die Potsdamer kaum zu interessieren. Die Aidsgala, die die Aidshilfe Potsdam jedes Jahr zum Weltaidstag am 1. Dezember veranstaltet, besuchten bisher jedenfalls nur wenige. Das ist schade, denn die Erlöse aus den Eintrittskarten steckt der Verein auch in Aufklärungsprojekte.Und genau die fehlen: 2007 sind fünf Brandenburger an Aids gestorben, 40 haben sich mit HIV infiziert – die Zahl steigt. Die Menschen scheinen die Gefahr der tödlichen Krankheit zu unterschätzen, gerade die jungen. Nach Angaben der Bundesregierung schlafen Teenager häufig ohne schützendes Kondom miteinander – trotz Aufklärungsunterricht in der Schule. Der scheint sie nicht wirklich zu interessieren. Dabei hat bereits jeder vierte 15-Jährige Geschlechtsverkehr. Doch laut einer Umfrage des Robert Koch-Instituts glaubt ein Viertel der 15-Jährigen, dass sie beim „ersten Mal“ nicht schwanger werden könnten. Genau darum sind Projekte wie die der Potsdamer Aidshilfe wichtig: Zum Beispiel der Schüler-Wettbewerb um die schönste Kondomverpackung. Auf so spielerische Weise erreicht Aufklärung die Jugendlichen wirklich. Oft besser als jeglicher Unterricht.
Juliane Wedemeyer
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