
© Andreas Klaer
Laden in der Innenstadt: Zweite Chance für Pferd und Jaguar
Im „Stauraum“ gibt es schöne Taschenwaren aus Material, das normalerweise im Schredder landen würde
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Ein Pferd, recycelt als Umhängetasche? Eine Federtasche, die beim Betrachten und Berühren Assoziationen an längst vergangenen Sportunterricht hervorruft? Beim „Zirkeltraining“ bekommt das alte, abgegriffene Leder der Matten und Sportgeräte neues Leben eingehaucht. Aus dem rauen Material von Medizinbällen und Turnmatten, aus Pferd und Bock werden Taschen – für Laptop oder Sportklamotten, Freizeit und Schreibkram. Diese „Taschen und andere Begleiter“ aus wiederverwendeten Materialien gibt es bei Jeanette Walter im „Stauraum“, darunter auch die Produktreihe Zirkeltraining, Taschenwaren aller Art und Größe hergestellt aus dem Leder, an dem sich oft Generationen von Schulkindern und Sportlern abrackerten.
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Der Turnhallendreck und der Schweiß der Turner kleben da natürlich nicht mehr dran, sagt die Inhaberin. „Das wird alles gründlich gereinigt.“ Aber die Patina dieser alten Zeiten, die sei unverwechselbar. Ihre Kunden wissen das zu schätzen, sei es aus sentimentalen Gründen, weil sie es einfach nur schick und ungewöhnlich finden oder weil es ihrem ökologischen Gewissen entgegenkommt. Auch Jeanette Walter hat eins. „Ich bin aber noch relativ normal, ich kauf nicht nur im Bioladen ein“, sagt sie leicht beschwichtigend. Doch die Vorstellung, dass ausgedientes Material neue Verwendung findet – in sinnvollen Produkten,
Normalerweise landen alte Schläuche im Schredder, werden zu Bestandteilen für industrielle Straßenbeläge verarbeitet. Dabei seien solche Materialien sehr strapazierfähig und langlebig, sagt Jeanette Walter. Zu schade, um sie einfach zu entsorgen. „Das ist ja der Sinn der Sache – sie halten ewig, auch in ihrer Zweitverwertung.“
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