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Sport: Zweiter Ansatz

Gebühren für Sportflächen nach Nutzungsdauer?

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Gebühren für Sportflächen nach Nutzungsdauer? Von Jan Brunzlow Die Ankündigung der nicht mehr kostenfreien Nutzung von Sportstätten für Potsdamer Vereine in der Stadt ab 2004 zieht eine Welle der Empörung nach sich. Vereinsvertreter verurteilten den Vorschlag, für die Nutzung städtischer Sportflächen künftig pro erwachsenes Vereinsmitglied 35 Euro in den Haushalt der Stadt zahlen zu müssen (PNN vom 17. Dezember): „Wir sind nicht der Hauptsponsor der Stadt“, sagte Peter Rieger vom SC Potsdam, Geschäftsführer des mitgliederstärksten Brandenburger Vereins. Karl Ofcsarik, Bereichsleiter Schule und Sport der Stadtverwaltung, nannte die pauschale Abgabe der Vereine „eine mögliche Variante des Gebühreneinzugs“ und präsentierte eine weitere. „Wir werden als zweites eine nutzungsbezogene Möglichkeit der Bezahlung zur Abstimmung anbieten“, bringt Karl Ofcsarik eine andere Gebührenvariante in die öffentliche Diskussion. Damit würde der die Anlagen häufiger nutzende Leistungssport höher belastet werden als durch die Pauschalvariante. Ofcsarik bezeichnete den Fortschritt der neuen Gebührensatzung als „in der Diskussion und noch ohne abgestimmtes Ergebnis“. Die an die Öffentlichkeit gelangte Informationen würden „nur einen gegenwärtigen Stand“ anzeigen. Anfang Januar werde erneut getagt, Ergebnisse sollen danach in die Beigeordnetenkonferenz und im März in die Stadtverordnetenversammlung zur politischen Diskussion eingebracht werden. Schon die Pauschale von 35 Euro pro Erwachsenem – egal ob Breiten-, Behinderten- oder Leistungssportler – stößt auf Kritik in den Vereinen. Erste „Notmaßnahmen“ will der SC Potsdam bereits Anfang des Jahres ergreifen: „Wir werden unseren Mitgliedern mitteilen, dass eine Beitragserhöhung anstehen wird“, sagte Peter Rieger am Freitag. Bei einer pauschalen Abgabe müsste die vollständig auf die Mitglieder umgelegt werden. Als Problem sieht der Geschäftsführer zudem an, dass dann vor allem der Breitensport aus dem Verein austritt. Schon jetzt sieht Rieger die Strukturen der leistungssportorientierten Vereine wie dem SC Potsdam in Ostdeutschland gegenüber denen der alten Bundesländer als benachteiligt an, da in den früheren „Kaderschmieden“ keine Förderstrukturen bei den Mitglieder wachsen konnte. Diese, in den letzten 13 Jahren durch Öffnung für den Breitensport hinzugewonnen Mitglieder, sieht er als die ersten Aussteiger bei einer Gebührenumlage. Im Land Brandenburg nahm Potsdam bislang eine Ausnahmeposition ein. Denn in nahezu allen Städten wurden bereits Gebühren für die Nutzung öffentlicher Sportanlagen erhoben. Vor einem Jahr führte auch Potsdam die Entgelte für Fremdvereine ein; diese betragen 22 Euro pro Stunde in einer Sporthalle. Der Landessportbund (LSB) sieht die derzeitige Situation als Pat: „Wir unterstützen die Vereine im Kampf für die kostenfreie Nutzung der Anlagen“, sagte Hauptgeschäftsführer Andreas Gerlach. Aber auch die kommunale Seite stößt beim LSB auf Verständnis. „Daher streben wir eine Initiative mit dem Städte- und Gemeindetag an, dafür zu sorgen, dass die Kommunen über den Finanzausgleich genug Mittel bekommen, um eine kostenfreie Nutzung zu gewährleisten“, erklärte Gerlach. Die Diskussion im Internet www.pnn.de/pubs/ted

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