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Landeshauptstadt: Zweiter Prozess um „Julia S.“-Tag Sicherheitsvorkehrungen am Amtsgericht erhöht

Innenstadt – Besondere Sicherheitsvorkehrungen herrschen morgen ab 9 Uhr am Amtsgericht Potsdam in der Hegelallee. Dies sagte gestern Gerichtssprecher Wolfgang Peters auf PNN-Nachfrage.

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Innenstadt – Besondere Sicherheitsvorkehrungen herrschen morgen ab 9 Uhr am Amtsgericht Potsdam in der Hegelallee. Dies sagte gestern Gerichtssprecher Wolfgang Peters auf PNN-Nachfrage. Es werde befürchtet, dass wie in der Vergangenheit Angehörige der rechten Szene versuchen könnten, Prozessteilnehmer durch ihre Präsenz einzuschüchtern. Im Gericht wird gegen die beiden Angeklagten Oliver Oe. und Volker Sch. wegen gefährlicher Körperverletzung verhandelt. Der Prozess gegen einen dritten mutmaßlichen Mittäter Oliver K. findet aus verfahrensrechtlichen Gründen vorm Landgericht statt. Oe. und K. gelten als militante Rechtsextremisten und verbüßen zur Zeit mehrjährige Haftstrafen in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg wegen des so genannten „Tram-Überfalls“ am 3. Juli 2005 in der Friedrich-Ebert-Straße.

Die Verhandlung ist noch aus einem anderen Grund brisant: Es geht um die Vorgeschichte des Überfalls am Café Heider auf den mutmaßlichen Rechtsextremen Benjamin Oe, wegen dem zur Zeit gegen vier Angehörige der linken Szene verhandelt wird – darunter Julia S., die Chefin des alternativen Wohnprojekts Chamäleon e.V.. Am selben Abend, dem 18. Juni 2005, sollen die beiden nun vor Amtsgericht Angeklagten Oliver Oe. und Volker Sch. in der Straßenbahnlinie 94 die zwei Studenten Markus S. und René S. aus einer Gruppe von rund 25 Rechtsextremen heraus zusammengeschlagen haben, so der Anwalt der beiden Opfer, Steffen Martin, gegenüber den PNN. In der Gruppe soll sich auch das spätere Opfer vorm Café Heider, Benjamin Oe., befunden haben. Bei der Schlägerei habe René S. einen Zahn verloren. Beide Opfer hätten zudem eine Gehirnerschütterung und zahlreiche Blessuren erlitten, so Martin. Grund sei ein T-Shirt von Markus S. mit der Aufschrift „Mein Freund ist Ausländer“ gewesen.Henri Kramer

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