MEINE Woche: Zweites Zuhause
Mein Zuhause ist eine Wohnung im Potsdamer Stadtviertel Drewitz. Aus der Zeitung habe ich letzte Woche erfahren, dass meine Plattenbausiedlung zu einer Gartenstadt umgestaltet werden soll.
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Mein Zuhause ist eine Wohnung im Potsdamer Stadtviertel Drewitz. Aus der Zeitung habe ich letzte Woche erfahren, dass meine Plattenbausiedlung zu einer Gartenstadt umgestaltet werden soll. Nicht, dass ich falsch verstanden werde, es würde mich freuen, wenn diese Vision wahr wird, aber ich konnte nur in mich hinein grinsen als ich das gelesen habe. Meine Familie war auch amüsiert, so wie vermutlich jeder Bewohner unseres grauen „Ghettos“.
Mittlerweile habe ich sogar ein zweites Zuhause gefunden: Das Waschhaus in der Schiffbauergasse. Hier verbringe ich mittlerweile die ganze Woche, ob tagsüber als arbeitende Praktikantin oder am Abend als Gast. Gut zu tun hatte ich bislang, mit dem Anfertigen des Pressespiegels, außerdem: Texte verfassen, Internetportale aktualisieren, Flyer verteilen und nicht zuletzt den „Kunstraum“ betreuen.
Zu meinen Kollegen im Büro habe ich ein gutes Verhältnis, was dazu beiträgt, dass ich mich in meinem „zweiten Zuhause“ sehr wohl fühle. Am Montagabend habe ich mit einer Freundin beim Open- Air-Kino verbracht und am Dienstagabend bei der Unplugged-Bühne „Rubys Tuesday“. Nur am Samstag war ich mal nicht im Waschhaus, da ging es in den Lindenpark zum Saturday Fight Club. Doch das bleibt selten, dass ich meinem zweiten Zuhause untreu werde.
Steffi Lehmann ist 20 Jahre alt, Abiturientin der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben- Gesamtschule und derzeit Praktikantin im Waschhaus.
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