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ATLAS: Zwickmühle

Henri Kramer über die Proteste gegen die Parkordnung

Stand:

Es sind Bilder, die Stiftungsdirektor Hartmut Dorgerloh nicht freuen können: Der Protest gegen seine vor einem halben Jahr eingeführte Parkordnung hat zwei Tage vor der geplanten Halbzeitbilanz gestern seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. An einem für die Stiftung neuralgischen Punkt picknickten rund 120 Potsdamer und lachten dabei die Parkwächter aus. Die Polizei griff nicht ein, unter Hinweis darauf, dass sie dann wohl jedes Wochenende dort anrücken müsste, um das Hausrecht der Stiftung durchzusetzen. 7000 Potsdamer haben schon gegen die Parkordnung unterschrieben. Dies alles zeigt ein Grundproblem der momentanen Diskussion: Es ist der Stiftung nicht gelungen, den Potsdamern zu vermitteln, warum sie für den Titel „Welterbe“ darauf verzichten sollen, ihre Parks als normale Freizeitflächen zu nutzen. Die Fronten sind also verhärtet, viele Bürger glauben der Stiftung einfach nicht. Mit Zugeständnissen könnte Dorgerloh diesem Eindruck entgegen treten. Doch kann er auch nicht zu weit gehen, weil sonst die Aberkennung des Welterbe-Status drohen könnte: Für Potsdam würde dies den Verlust von Geld und Image bedeuten. Auch dies muss – bei allem Verständnis – den Protestierern klar sein.

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