Homepage: Zwischen Harvard und Südkorea Präsidenten und Rektoren über Auslandsaufenthalte
„Alle Lehrenden und möglichst viele Studierende sollten über internationale Erfahrungen verfügen“, sagt Uni-Vizepräsidentin Ria De Bleser, die in ihrer eigenen wissenschaftlichen Karriere nie vor Ländergrenzen Halt gemacht hat. Sich selbst international aufzustellen und zu vernetzen, sei Voraussetzung für den Erfolg im Beruf.
Stand:
„Alle Lehrenden und möglichst viele Studierende sollten über internationale Erfahrungen verfügen“, sagt Uni-Vizepräsidentin Ria De Bleser, die in ihrer eigenen wissenschaftlichen Karriere nie vor Ländergrenzen Halt gemacht hat. Sich selbst international aufzustellen und zu vernetzen, sei Voraussetzung für den Erfolg im Beruf. Schon früh hat die Linguistin diesen Grundsatz beherzigt. Ob als Studentin bei Sommerkursen in Großbritannien oder als Stipendiatin an der Harvard University. Die gebürtige Belgierin mit Wohnsitz in Deutschland lernte dabei nicht nur, wie Universitäten mit ihren ausländischen Studierenden umgehen, sondern auch, wie finanzielle Mittel einzuwerben sind.
„Mein Reisepass sagt mir, dass ich ziemlich oft in Südkorea und in Russland war und mein Gedächtnis bringt das Nachbarland Schweiz hinzu“, verrät Dieter Wiedemann, Rektor der Potsdamer Filmhochschule HFF. Die anderen Länder, darunter Vietnam, Ungarn, Finnland, Dänemark und Spanien, waren eher Stippvisiten im Rahmen von Tagungen. In Seoul ist Wiedemann Gründungsmitglied einer koreanisch-deutschen Medienuniversität (KGIT). In den vergangenen Jahren konnte er Eindrücke einer weitgehend unbekannten (Film-) Kultur sammeln und gute wie weniger gute Erfahrungen mit einem anderen Hochschulsystem machen. Mit dem Ergebnis seines Engagements ist er allerdings noch nicht zufrieden, weil die geplanten gemeinsamen Abschlüsse vorläufig gescheitert sind. Doch mittelfristig zahle sich das Engagement aus. Derzeit plant er ein neues Projekt, eine deutsch-russische Filmakademie. In Kürze startet der Test in Cottbus und Potsdam mit einer Masterclass für deutsche, russische und usbekische Studierende.
Johannes Vielhaber, Rektor der Fachhochschule Potsdam (FHP) ist der Meinung, dass Reisen bildet: „Ein Auslandsstudium oder -praktikum erst recht!“ Böte sich damit doch die Gelegenheit, persönliche Netzwerke zu knüpfen, andere Werte und Lebensstile kennenzulernen oder Sprachkenntnisse zu vertiefen. Dies sei hilfreich, ein Leben lang.
Auch der Blick auf das eigene Land, die eigene Hochschule, auf ausländische Kommilitonen verändere sich, so der Bauingenieur. Die Entscheidung ins Ausland zu gehen, sollte keinesfalls auf die lange Bank geschoben werden. Es gäbe kaum einen besseren Zeitpunkt als die Studienzeit beziehungsweise unmittelbar danach. Ist der Karrierepfad erst eingeschlagen, die Familie gegründet und die Wohnortfrage geklärt, werde es schwierig. PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: