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100. Geburtstag von Konrad Wolf: Kameramann von „Solo Suny“ erinnert an den Defa-Regisseur
Von „Solo Sunny“ bis „Busch singt“: Kameramann Eberhard Geick erzählte zum Auftakt der Dialog-Reihe zu Konrad Wolf im Filmmuseum Potsdam von der Arbeit mit dem Defa-Regisseur.
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Die Einladung zu einem Gespräch mit Konrad Wolf nahm Eberhard Geick zunächst gar nicht an. Der junge Kameramann, der an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg studierte und dort Meisterschüler war, der neben Dokumentarfilmen 1976 seinen ersten Spielfilm für das DDR-Fernsehen vorlegte, hatte nicht den Schneid, mit Konrad Wolf einen Film zu drehen. Seine Meinung: Er habe zu wenig Erfahrung, um mit dem bedeutenden Regisseur zu arbeiten.
Aber Wolf beharrte auf die Mitarbeit Eberhard Geicks an seinem neuen Film „Solo Sunny“ (1980). „Irgendwann müssen Sie doch anfangen“, meinte Konrad Wolf. Schließlich überzeugte er den Kameramann.

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Am Mittwoch (8. Oktober) kam das Kunstwerk nun im Filmmuseum zum Auftakt einer Filmreihe, die dem 100. Geburtstag von Konrad Wolf am 20. Oktober gewidmet ist, zur Aufführung. Zuvor fand ein Gespräch mit Eberhard Geick statt, der über die Zusammenarbeit mit Konrad Wolf bildhaft erzählte. „Es wurden wunderbare Drehwochen mit Wolf und der Crew“, sagt er.
Von der Geschichte der Schlagersängerin Sunny schwärmt der Kameramann ebenfalls, die in den 1970er-Jahren in der DDR spielt. Für das Auf und Ab der Chanteuse, die für ihre Freiheit und Selbstverwirklichung kämpft, fanden Wolf und Geick bewegende, Bilder. Die verschiedenen Milieus treffen in ihnen passgerecht aufeinander treffen, ohne sich zu mischen. „Solo Sunny“ wurde ein Defa-Kultfilm. Zwei Jahre später hat Geick letztmalig mit dem Regisseur zusammengearbeitet. Während der Dreharbeiten zu dem großen Projekt „Busch singt“ ist Konrad Wolf 1982 verstorben.

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Elf Filme von Konrad Wolf werden in der Reihe „Dialoge mit der Gegenwart“ bis zum 11. Februar zu sehen sein, darunter „Sterne“, „Der geteilte Himmel“, „Goya“, „Ich war neunzehn“. Dazu sind Vorträge vorgesehen, die die „dialogische Dimension der Filme Wolf“ beleuchten. Studierende der Filmuniversität Babelsberg, die seit 1985 den Namen des Regisseurs trägt, sind an der Verwirklichung des Projekts beteiligt.
Auch der Absolventenfilm „Das Debüt“ (1985) der Studenten Dietmar Heiduck (Regie) und Torsten Schulze (Drehbuch) wurde am Mittwoch gezeigt. Er thematisiert Wolfs ersten Film, die Musikkomödie „Einmal ist keinmal“ (1955), den er selbst als Entgleisung einschätzte. Heiducks und Schulzes Arbeit ist ein insgesamt erfrischender Dialog mit dem Debüt Konrad Wolfs und seinen Film-Protagonisten.
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