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Kultur: 100. Psalm von Reger in der Friedenskirche

Der Uraufführungsdirigent von Max Regers Vertonung des 100. Psalms, Fritz Stein, pries das Werk überschwänglich: „Man muss in der Musica sacra bis auf die Jubelchöre der Bachschen Hohen Messe und auf das Gloria von Beethovens Missa solemnis zurückgehen, um eine Musik von gleicher Ausdrucksgewalt und Größe zu finden.

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Der Uraufführungsdirigent von Max Regers Vertonung des 100. Psalms, Fritz Stein, pries das Werk überschwänglich: „Man muss in der Musica sacra bis auf die Jubelchöre der Bachschen Hohen Messe und auf das Gloria von Beethovens Missa solemnis zurückgehen, um eine Musik von gleicher Ausdrucksgewalt und Größe zu finden. Wenn alles, was zu Regers Zeiten als große Kunst gepriesen wurde, längst vergessen ist, wird neben Bruckners Symphonien dieser Psalm als ragendes Monument stehen.“ Für seinen Beitrag zum 350. Jubiläum der Universität Jena im Jahre 1908 hatte Reger allerdings eine ironische Bemerkung übrig: „Die Hörer des Psalms müssen nachher als ‚Relief’ an der Wand kleben.“ Überwältigend sind die unerhörten harmonischen Wendungen und die furiosen dynamischen Steigerungen und stellen besonders an den Chor extreme Anforderungen.

Der Oratorienchor Potsdam unter der Leitung von Matthias Jacob hat sich gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester Cottbus der großen Aufgabe angenommen, den 100. Psalm aufzuführen. Jacob setzt sich als Kirchenmusiker immer wieder intensiv für Reger und dessen Orgelmusik ein. Stets drückt er das Grenzgängertum des Komponisten zwischen Romantik und Moderne in eindrucksvoll dynamisch und artikulatorisch flexiblen Interpretationen aus. Im Rahmen der „Vocalise“, die in diesem Jahr unter dem Thema „Psalmen und geistliche Poesie“ steht, ist das Werk am heutigen Samstag in der Friedenkirche Teil eines Reger-Konzerts, in dem auch die populärste Komposition des Spätromantikers, die Mozart-Variationen für Orchester, zu Gehör kommt. Sie werden unter der Leitung des Chefdirigenten des Cottbuser Klangkörpers, Evan Christ, musiziert. Klaus Büstrin

Samstag, 17. November, 19.30 Uhr, Friedenskirche, Am Grünen Gitter, Karten für 20 bis 8 Euro unter Tel.: (0331) 97 24 76

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