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Kultur: 2 von 14

„Walk of Modern Art“ wurde eröffnet

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Das Potsdamer Bild ist stark geprägt von seiner Geschichte. Das Neue Palais, Schloss Sanssouci und der Neue Garten ziehen vor allem die Liebhaber historischer Kunstwerke an. Am gestrigen Freitag wurde der Potsdamer Kulturlandschaft mit der Eröffnung des Skulpturenpfades „Walk of Modern Art“ ein neuer Akzent hinzugefügt.

Moderne Kunst soll in diesem Projekt, das vom Beirat für Kunst im öffentlichen Raum auf den Weg gebracht wurde, das Mittel sein, um zwei große Potsdamer Kulturzentren miteinander zu verbinden: die historische Mitte rund um das neue Stadtschloss und die Schiffbauergasse. Mit zunächst zwei großformatigen Edelstahlfiguren ist der Grundstein gelegt, den Uferweg entlang der Havel zwischen dem Alten Markt und der Schiffbauergasse künstlerisch zu gestalten. Die Größe der Objekte, ihre räumliche Beziehung zu den Standorten und der Bezug zum Wasser machen dabei den Kern des Projektes aus.

Während auf der Wiese zwischen Havel und der „fabrik“ in der Schiffbauergasse nun die Edelstahlplastik „Großer Fibonacci“ von Rudolf Valenta zu sehen ist, die die Unendlichkeit der bekannten Zahlenfolge des Mathematikers Leonardo Fibonacci konstruktiv umsetzt, stellt Bildhauer Jörg Plickat mit seiner fünfeinhalb Meter hohen Cortelstahlplastik „Ambos Mundos“ eine seiner größten Skulpturen als Leihgabe an der Alten Fahrt bereit. „Es geht hierbei um die Arbeit mit der Verbindung eines Vierkant- und eines Dreikantprofils, die sich umeinander emporwinden“, sagt Plickat. Dass seine Art von Kunst nicht immer auf Zustimmung stößt, sieht er jedoch gelassen. „Die Leute können sich über meine Skulpturen aufregen, sich an ihnen erfreuen oder sie ignorieren.“ Gerade das mache für ihn den Charme von Kunst im öffentlichen Raum aus. Darüber, wie der Skulputrenpfad bei den Potsdamer Bürgern ankommt, ist sich auch Jutta Götzmann, Vorsitzende des Beirats und Leiterin des Potsdam Museums, noch nicht sicher. Öffentlicher Raum sei für Kunst immer ein ganz besonderer Standort. „Diese Gestaltung städtischer Freiflächen soll vor allem Akzente in der modernen Kunst setzen.“

Nach der Eröffnung soll in den kommenden Jahren schrittweise über die restlichen 12 der insgesamt 14 geplanten Skulpturen entschieden werden. Welche Form und Formate diese haben werden, sei dabei noch völlig offen, so Jutta Götzmann. Gewisse Vorstellung schweben ihr jedoch schon vor, wie eine Lichtinstallation unter der Humboldt-Brücke. „Ein Skulpturenpfad heißt nicht unbedingt, dass nur Plastiken ausgestellt werden.“

Noch steht jedoch die Problematik im Vordergrund, dass der Uferweg nicht direkt vom Alten Markt zur Schiffbauergasse führt. Deswegen nähere man sich von beiden Seiten mit der Aufstellung von Skulpturen, der momentan noch vorhandenen Unterbrechung des Weges nahe der Humboldt-Brücke an. Wie lange der Ausbau des Uferweges und damit die Fertigstellung des Projektes „Walk of Modern Art“ noch andauern wird, ist bislang nicht absehbar. Bis dahin könnten jedoch noch Jahre vergehen. Chantal Willers

Chantal Willers

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