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Kultur: 2009 im Blick

Potsdamer Kunstverein bereitet Schau mit Kunst aus Privatsammlungen vor / Acht Expositionen 2008

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Für den Potsdamer Kunstverein fällt der ruhige Winterschlaf aus. Gleich in den ersten Tagen des neuen Jahres ist er mit der Präsentation einer neuen Ausstellung beschäftigt. Am 13. Januar wird im Kunstraum in der Schiffbauergasse eine große Schau mit Malerei der Potsdamer Künstlerin Squaw Hildegard Rose eröffnet. Bilder, die den Betrachter auf „eine Expedition in die Welt der Klänge“ führen, wie es im Katalog heißt. Diese Exposition ist eine von acht Ausstellungen, die der rührige Verein für 2008 vorbereitet.

Andreas Hüneke, der Vorsitzende des vor sechs Jahren gegründeten Potsdamer Kunstvereins, sagte in einem Gespräch, dass seine Mitglieder neben aktueller Kunst auch solche vorstellen möchten, die in Potsdam selten zu sehen ist, beispielsweise Werke der klassischen Moderne. „Kunstinteressierte finden dafür in der Landeshauptstadt keinen Anlaufpunkt. Dies hat damit zu tun, dass es in der Stadt noch immer keine Kunsthalle mit musealen Bedingungen gibt. Da sind wir im Reigen der deutschen Landeshaupstädte die einzige, die da nicht mitreden kann. Die großen nationalen, geschweige internationalen Ausstelllungen gehen an Potsdam meist vorbei.“ Der Kunstverein hat sich seit seinem Bestehen immer wieder der Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zugewandt, mit Ausstellungen von Erwin Hahs, Carl Marx, Paul Strecker oder Heinz Böhm. Im April und Mai wird es einen Einblick in das Werk des Schweizer Architekten und Malers Wilhelm Schmid (1892-1971) geben. Der Künstler wohnte in den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Potsdam und wirkte hier auch als Architekt. Bekannt ist das „Etappenhaus“ in der Böcklinstraße, das unlängst saniert wurde.

Neben den Ausstellungen mit Werken von Squaw Hildegard Rose und Wilhelm Schmid gibt es 2007 noch weitere. In den Römischen Bädern wird von Mai bis Juli „Kunstdepot – Depotkunst“ in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zu sehen sein. Die Potsdamer Künstler Cornelia Böhm, Claudia Hauptmann und Bernd Krenkel haben die Fülle des Skulpturendepots im Park Sanssouci für sich erkundet und reflektieren mit ihren künstlerischen Äußerungen – in Aquarellen, Zeichnungen und Fotografien – das Gesehene.

Der Potsdamer Kunstverein hat auf Bitten des Pfingstberg-Vereins die künstlerische Verantwortung für das „Bespielen“ des Pomonatempels seit dem vergangenen Jahr übernommen. Vier Expositionen sind 2008 vorgesehen, in denen Potsdamer ihre Werke im kleinen, aber feinen Raum vorstellen: Suse Ahlgrimm, Irene Dietrich, Stefan Eisermann und Michael Lüder.

Spannend ist das Vorhaben, das für das kommende Jahr geplant ist, zu dem intensiv die Vorbereitungen laufen. Andreas Hüneke berichtet, das im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte und im Kunstraum Bilder und Skulpturen aus Potsdamer Privatbesitz gezeigt werden sollen. „Da ist noch viel Recherchearbeit nötig. Wir wissen aber, dass es so manche Potsdamer gibt, die Besitzer von hervorragenden Einzelwerken sind. Die findet man bei Alteingesessenen sowie bei den den Neu-Potsdamern.“ Andreas Hüneke erzählt, dass Bilder von Caspar David Friedrich, Hans Arp, Lyonel Feininger und Oskar Schlemmer darunter sind, natürlich auch viele Werke von DDR-Künstlern. Der Verein akzeptiere die Bitte der Besitzer, dass ihre Namen nicht genannt werden.

2007 hat der Kunstverein 13 Ausstellungen präsentiert, nicht nur in Potsdam, sondern auch in deutschen und polnischen Städten entlang der Oder. Die eindrucksvollen Oderflutbilder des Potsdamer Malers Hubert Globisch fanden überall großes Interesse. Globischs reicher künstlerischer Nachlass befindet sich im Besitz des Potsdamer Kunstvereins.

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