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Kultur: 900 Chronisten

Historische Kommission präsentierte sich

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Das zweibändige Brandenburgische Klosterbuch stellt nicht nur eine spannende, dazu historisch fundierte Lektüre dar, sondern auch eine bibliophile Kostbarkeit. Seine Herausgabe ist der Brandenburgischen Historischen Kommission zu verdanken, die seit ihrer Gründung im Jahr 1996 den Forschungen und Veröffentlichungen zur Landesgeschichte neue Impulse verliehen hat.

Dies würdigte Ministerpräsident Matthias Platzeck als Schirmherr der ehrenamtlichen Vereinigung gestern Nachmittag im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. „Zukunft braucht Herkunft“, erklärte er zum Wirken der Kommission, darauf gründe sich das Engagement der Brandenburger für ihr Land.

Die Kommission ist u. a. mit Veröffentlichungen wie dem Sammelband „Die Herkunft der Brandenburger“, dem Brandenburgischen Biographischen Lexikon, zur „Geschichte der Landtage“ und zahlreichen historischen Titeln zu einzelnen Orten, so Brandenburg/Havel und Prenzlau, hervorgetreten. Alljährlich veranstaltet sie einen Tag der Landesgeschichte und wirkt als Partner von mehr als 900 Ortschronisten, die es deshalb auch nach der politischen Wende 1990 landesweit noch gibt.

Sie werden zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall ihre Aufmerksamkeit in diesem Jahr vor allem auf die friedliche Revolution in der DDR richten. Der Vorsitzende der Historischen Kommission, Klaus Neitmann, hauptberuflich Direktor des Landeshauptarchivs, kündigte die Herausgabe eines Leitfadens für Ortschronisten an. Einen neuen Forschungsschwerpunkt werde die Kommission auf die brandenburgische Sozialgeschichte setzen. Die Daseinsfürsorge für Sozialschwache und Ältere gewinne angesichts der Finanzkrise an Gewicht.

Die Historischen Komission wolle einen Beitrag zur Identifizierung der Bürger mit ihrem Land Brandenburg leisten, erklärte in seiner Begrüßung Friedrich Beck. Der Potsdamer Archivar hatte die Vereinigung im Jahr 1996 mit aus der Taufe gehoben. Sie ist damit der jüngste unter den in allen Bundesländern bestehenden Schwestervereinen.

Bis zum Kriegsende 1945 war die landesgeschichtliche Forschung auf Vereinsebene von der 1925 gegründeten Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin geführt worden. E. Hoh

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