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Von Klaus Büstrin: „Aber die Liebe ...“

Musik an der Erlöserkirche e.V. stellte sein Saisonprogramm mit fast 50 Veranstaltungen vor

Stand:

Das neue Programm der Saison 2008/09 von Musik an der Erlöserkirche e.V. liegt seit gestern vor. Es wurde höchste Zeit, denn das erste Konzert startet am kommenden Donnerstag. Aber die große Nachfrage nach Konzerten, die sich in den vergangenen Monaten häufte und die permanente Unterbesetzung von Mitarbeitern – der größte Teil der Arbeit wird ehrenamtlich geleistet – bringt auch manchmal eine Überforderung mit sich.

Und dennoch konnten der Künstlerische Leiter Ud Joffe sowie Christian Seidel, Vorsitzender des Trägervereins des Neuen Kammerorchesters Potsdam, vor der Presse auf eine sehr erfolgreiche zurückliegende Saison verweisen. So geriet das Schumann-Sinfoniekonzert des Kammerorchesters im Nikolaisaal als eines mit der größten Zuschauerresonanz. Die Erwartungen der Opernnacht anlässlich des Stadtwerkefests im Lustgarten in punkto Zuschauerzahlen wurden weit übertroffen.  6000 Zuhörer fanden sich ein, als die Potsdamer Kantorei und das Neue Kammerorchester Italienisches musizierten. Ob im kommenden Jahr die Ensembles der Erlöserkirche wieder dabei sein werden, ist noch nicht geklärt.

Ud Joffe wählt für die jeweilige Saison ein Motto. 2008/09 heißt es „Aber die Liebe ...“. Mit diesem Thema, das in der Musik, ob in der „geistlichen“ und in der „weltlichen“, ein großes Echo fand und findet, wird am 25. September das Neue Kammerorchester mit einem Konzert in der Erlöserkirche starten. Werke von Gustav Mahler (Lieder eines fahrenden Gesellen) und Arnold Schönberg (Verklärte Nacht) werden gegensätzliche Liebeserfahrungen reflektieren. Als Baritonsolist konnte der Weltklasse-Sänger Roman Trekel von der Berliner Staatsoper gewonnen werden. Auf dem Programm des ersten Sinfoniekonzerts erklingt das Divertimento für Pauken und Streichorchester „Bricks“ erstmals in der Öffentlichkeit. Das Werk des Italieners Federico Cumar ging als ein Siegerstück des Kompositionwettbewerbs, den Musik an der Erlöserkirche veranstaltete, hervor. Weitere drei Sinfoniekonzerte stehen auf dem Programm, zwei davon sind im Nikolaisaal zu hören. So am 9. November. Dieses Konzert mit Musik israelischer Komponisten findet aus Anlass des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht von 1938 statt. Es ist zugleich auch der Auftakt zum diesjährigen Festival „Vocalise“, das mit neun Veranstaltungen aufwartet.

Das Saisonprogramm weist fast 50 Konzerte und musikalische Gottesdienste auf. Neu etabliert werden die Bachkantatenaufführungen an drei Sonntagvormittagen. Nicht nur zur Zeit des Internationalen Orgelsommers möchte Ud Joffe die renovierte Schuke-Orgel in den Mittelpunkt stellen. In Zusammenarbeit mit dem Organisten der Erlöserkirche, Friedrich Meinel, werden in einer Reihe von Oktober bis Juni namhafte Musiker zu erleben sein.

Große chorsinfonische Aufführungen haben selbstverständlich auch wieder ihren Platz, unter anderen Haydns „Die Schöpfung“, Bachs Weihnachtsoratorium, Poulenc“ Gloria, Strawinskys Psalmensinfonie. Alle Ensembles des Erlöserkirchen-Musik-Vereins haben in schönster Weise wieder die Möglichkeit, das Musikleben in der Kirchengemeinde, der Stadt und darüber hinaus zu bereichern: die Potsdamer Kantorei, der Neue Kammerchor, das Neue Kammerorchester sowie die Kantoreischule mit ihren 80 Kindern.

Eine konzertante Opernaufführung gibt es zum Abschluss der Saison im Juli: Mascagnis heftiges Drama um Liebe und Eifersucht „Cavalleria rusticana“.

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