Was PNN-Autoren mit dem Nikolaisaal verbinden: Am Anfang schwang auch Trauer mit
Spannungsvolle Erwartung am Abend des 27. August 2000.
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Spannungsvolle Erwartung am Abend des 27. August 2000. Eine kulturelle Lücke im Herzen der Stadt wurde gefüllt. Sie ist für Potsdam ein wichtiger Bezugspunkt, für die Identität der Bewohner und für das städtische Leben unerlässlich. Der Nikolaisaal, Potsdams Konzert- und Veranstaltungshaus, wurde festlich eröffnet. Die Form des großen Saals überraschte und belebte die Diskussionen zeitgenösssichen Bauens. Einhellige Begeisterung erntete die Akustik.
Die kulturelle und politische Prominenz des Landes und der Stadt erschien am Einweihungsabend. In den folgenden 15 Jahren „glänzte“ sie viel zu oft durch Abwesenheit. Ein wenig Trauer schwang an diesem Abend aber auch mit. Der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam, die sich auf einen qualitätsvollen Konzertsaal seit Jahrzehnten freute – jetzt höre ich so manchen sagen: das sind alte Kamellen – wurde kurz zuvor von der Politik der Garaus gemacht.
Das allererste Konzert bestritt das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt an der Oder, ein Klangkörper, der mit Potsdam kaum etwas zu tun hatte. Das Programm legte Akzente auf die Potsdamer Musikgeschichte. Mit Hans Chemin-Petis im Jahre 1944 entstandener Potsdamer Musik Nr. 2, der Uraufführung von Gisbert Näthers Metamorphosen, die die ersten fünf Töne aus Bach Musikalischem Opfer verarbeitet, sowie der Jupiter-Sinfonie von Mozart war dem Veranstalter ein glanzvoller Start gelungen. Das Staatsorchester Frankfurt wurde nun das Hausorchester des Nikolaisaals. Bei den folgenden Konzerten war Distanz von Potsdamern gegenüber dem Klangkörper angesagt. Doch dies sollte sich bald ändern. Die Musiker aus Frankfurt unter ihrem Chefdirigenten Howard Griffiths haben neben der Kammerakademie, dem Filmorchester Babelsberg und den Brandenburger Symphonikern längst ihre Sympathien beim Konzertpublikum der Landeshauptstadt erworben.
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