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Kultur: Anarcho-Individuen

Mutabor laden morgen in den Lindenpark zur „Punky Reggae Party“

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Mutabor laden morgen in den Lindenpark zur „Punky Reggae Party“ Nüchtern-altphilologisch betrachtet, bedeutet Mutabor nichts anderes als die lateinische erste Person Singular Passiv Futur Eins von „mutare“ und heißt „ich werde verwandelt werden“ oder reflexiv gebraucht „ich verändere mich". Doch bei der Band Mutabor, die morgen ab 21 Uhr im Lindenpark spielt, ist eine derart bierernste Betrachtung nicht angebracht. Der Stil von Mutabor heißt „Punky Reggae Party", eine wilde Mischung aus Rock, Punk, Ska, Folk, Reggae und Pop, inspiriert von Vorbildern wie Bob Marley, The Stooges oder den Dead Kennedys. Mit diesem Konzept tingeln sie seit 1997 durch Deutschland, haben seitdem schon mehr als 500 Konzerte gegeben. Die Songs der sechs Musiker hören auf klangvolle Namen wie „Maria Huana" oder „Abgestandenes Bier". Doch geht es bei Mutabor nicht nur um die bestmöglichste Form der Party in der Spaßgesellschaft, sie sehen sich gleichzeitig als politische Band mit einem durchaus gewollten Anarcho-Touch der Sorte „jeder kann alles machen, ohne die Freiheit anderer zu beeinträchtigen.“ Die aktuelle Platte der Jungs heißt passenderweise „Individuum" und erschien 2004. Behandelt werden die Befindlichkeiten des Menschseins. „Das Individuum liebt, hofft, leidet, rebelliert, träumt...“, so Mutabor-Sänger Alex Steinhagen. So klingt auch die Musik der Scheibe in Songs wie „High" oder „Fisch“ um Längen melancholischer als in den Anfangszeiten der Band, um jedoch bei Krachern wie „Karneval" wieder pure Lebensfreude zu versprühen. Veredelt werden solche Stücke durch Violinistin Helen Bauernfeind und Juliane Kissner, die den Sound mit Saxophon, Flöte und Akkordeon beschwingt. Sänger Steinhagen blickt auf die anstehenden Gigs in Potsdam und anderswo, bringt sie mit dem individuellen Konzept seiner Band in Verbindung: „Wir schließen den Kreis und lassen los – alleine so klein, zusammen so groß." Henri Kramer

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