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FREITAGS: Angekommen

Heidi Jäger freut sich über Hartnäckigkeit

Stand:

Sind 50 000 Euro nun viel oder wenig, für eine Ausstellung wie die von Dennis Oppenheim? Es kommt wie immer auf den Betrachter an. Für jemanden, der auch aus seiner privaten Tasche etwas dazu gibt, um das Projekt zu realisieren, sind es sicher zu wenig. Für Verwalter öffentlichen Geldes, die unter einer ganzen Reihe von Anträgen und Zuschüssen abwägen und entscheiden müssen, offensichtlich viel. Am Ende sollte das Thema aber beiseite geschoben und die Kunst nach oben gespült werden. Denn es ist einfach toll, zu erleben, wie sich große Altmeister an dem jungen Kulturstandort Schiffbauergasse vereinen: Wie sich nach dem Fluxus-Pionier Wolf Vostell nun auch der Pionier der Land Art, Dennis Oppenheim, dazu gesellt. Wenn auch „nur“ für ein Gastspiel. In beiden Fällen war es der Hartnäckigkeit eines Einzelnen zu verdanken, dass schließlich die Begeisterung auf andere übersprang. „Ich möchte besonders Erik Bruinenberg danken, der so beharrlich geblieben ist, obwohl die Rahmenbedingungen nicht einfach waren“, sagte die Kulturland-Chefin Brigitte Faber-Schmidt, die schließlich wie andere auch, mit ins Boot sprang und das Kind schaukelte. Zehn Jahre brauchte dieses Kind, um reif genug zu sein, in die Welt zu ziehen. Dass es in Potsdam gelandet ist, bringt auch uns die Welt näher. Behutsam sollte man den Gast an die Hand nehmen und hoffen, dass er uns weitere Geistesbrüder in die Arme treibt. Provinz oder Metropole? Zuallererst Offenheit, dann erübrigt sich auch diese Frage. Und bei Geld – hört die Freundschaft ohnehin noch lange nicht auf.

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