Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt an der Oder gehört seit dem Jahr 2000 zu dem aus der Landeshauptstadt nicht wegzudenkenden leistungsfähigen Klangkörper. Nach der Abwicklung der Potsdamer Philharmonie bedient es vor allem das große sinfonische Repertoire in den Sinfoniekonzerten sowie die verschiedenen Reihen im Nikolaisaal. Auch bei den vielfältigen Oratorienaufführungen in den Gotteshäusern Potsdams ist das Staatsorchester fleißig vertreten. Mit immer mehr Aufgeschlossenheit begegnen die Potsdamer diesem Ensemble, das an der Oder seine Heimat hat. Gerade in der nun zu Ende gehenden Saison konnte man besonders spannende und qualitätsvolle Konzerte in Potsdams Konzerthaus hören. Eines wurde von Howard Griffiths geleitet, als Probedirigat, denn die Generalmusikdirektorenstelle des Staatsorchesters musste nach dem Weggang von Heribert Beissel neu besetzt werden.
Der Brite Howard Griffiths wird in der kommenden Saison vier Konzerte des Staatsorchesters im Nikolaisaal dirigieren. Sein Antrittskonzert für Potsdam ist am 15. September mit Werken von Boris Blacher, Niccolo Paganini und Robert Schumann.
Am Wochenende wurde in der Frankfurter Konzerthalle sein erstes Konzert als GMD überaus herzlich aufgenommen. Auf dem Programm standen das Violinkonzert Nr.3 in h-Moll von Camille Saint-Saens mit dem 16jährigen Solisten Serge Zimmermann sowie der Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Titan“ von Gustav Mahler. Doch leider gelang die Interpretation des hochromantischen Konzerts des Franzosen durch den jungen Geiger nicht. Da fehlt es ihm noch an Ausdrucksdichte und emotionaler Erfahrung. Dies brachten Griffiths und die Musiker des Staatsorchesters jedoch reichlich mit. Die Wiedergabe der Mahler-Sinfonie wurde dann auch zu einem schönen Erfolg geführt. Griffiths gelang durch flüssige und überlegt modifizierte Tempi eine stimmigeAufführung. Vor allem hat er die vitale Farbigkeit der Sinfonie unterstrichen. Man darf also auf sein Wirken, auch in Potsdam, sehr gespannt sein.Klaus Büstrin
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