zum Hauptinhalt

Kultur: Arm-Selig

Freundschaftsinsel-Gärtner hilft Zwilling in Berlin

Stand:

Der kleine Gärtnerjunge trägt Gips. Nicht, dass sein Arm gebrochen wäre. Er hält ihn nur für seinen Zwilling in Berlin hin. Der ist im Treptower Park zu Hause und wurde von bösen Buben seines Spatens mitsamt des Armes beraubt. Deshalb ist gestern ist die Bildgießerei Seiler aus Schöneiche auf die Freundschaftsinsel gereist, um bei der „Knochenspende“ unter Brüdern behilflich zu sein. Sie nimmt einen Gipsabdruck vom Spaten und heilem Arm des Potsdamer Gärtners, um danach eine gut sitzende „Prothese“ für das Berliner Pendant zu formen. Schließlich sollen sich auch die Hauptstädter bald wieder an der von Karl-Heinz Schamal 1963 geschaffenen Bronzeplastik bzw. ihrer Kopie erfreuen.

Die Bildgießerei hatte aber nicht nur ihre chirurgischen Werkzeuge im Gepäck. Sie brachte auch die Pelikane vom Krankenlager zurück auf ihren angestammten Platz auf der Freundschaftsinsel. Dort wurde die Plastik im Frühjahr vom Sockel gestoßen und dabei am Fuß verletzt. Die 1000 Euro „Arztkosten“ teilten sich die Kulturverwaltung der Stadt Potsdam und der Verein der Freundschaftsinsel. Pünktlich zur Taglilienblüte krönt die Bronzearbeit von Hans Klakow aus dem Jahre 1956 nun wieder die Anpflanzung an der Wasserachse.

Und auch die von manchen vielleicht vermisste Gruppe der Liegenden von Margret Middell am Insel-Entree wird wieder heimkehren. Sie wurde vor den Bauarbeiten für die neue Brücke ins sichere Exil gebracht. Heidi Jäger

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })