Kultur: Auftakt im Zeichen Frankreichs
Zwei gänzlich unterschiedliche, französische Klangwelten erwarten die Besucher am heutigen Donnerstag in der Erlöserkirche. Das Neue Kammerorchester Potsdam unter Leitung von Ud Joffe lädt um 19.
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Zwei gänzlich unterschiedliche, französische Klangwelten erwarten die Besucher am heutigen Donnerstag in der Erlöserkirche. Das Neue Kammerorchester Potsdam unter Leitung von Ud Joffe lädt um 19.30 Uhr zum ersten Konzert mit Debussy, Ravel, Milhaud Poulenc der neuen Saison ein. Weil die beiden nächsten Spielzeiten der Musik an der Erlöserkirche unter dem Motto „Europa der Nationen“ stehen, wird zum Auftakt Frankreich mit dem Untertitel „Neue Klangwelten“ vorgestellt.
Ein originär französischer Beitrag zur Vielfalt europäischer Kultur ist ohne Zweifel der Impressionismus. Denkt man hier an Musik, liegt als erster Komponist Claude Debussy auf der Hand. Debussy, der mit allen Wassern der Décadence gewaschene Ästhet, der unzugängliche Individualist und jugendliche Revolutionär am Konservatorium, war ein Verächter von akademischem Regelwerk und kompositorischen Konventionen. Auf der Pariser Weltausstellung von 1889 kam er mit asiatischer Musik in Berührung. Dies war der entscheidende Impuls. Von der „fremdartigen“ Musik und ihrem schwebenden Klangideal war Debussy fasziniert und fünf Jahre später kam mit „Prélude à l’après-midi d’un faune“ sein erstes Meisterwerk zur Uraufführung. Der jüngere Maurice Ravel nutzte die neuen musikalischen Freiheiten in einem Werk impressionistischen Neobarocks. Ravel, der die Anregungen für seine Werke vor allem aus der spanischen und baskischen Volksmusik sowie aus dem französischen Barock bezog, hat mit „Le Tombeau de Couperin“ eine besondere Hommage an die französische Musik des 18. Jahrhunderst geschaffen.
In der zweiten Konzerthälfte erklingt französische „Protestmusik“ zur impressionistischen Verfeinerung und Empfindsamkeit - eine Gegenbewegung, zu der sich vor allem jüngere Komponisten der Gruppe „Les Six“ nach der Katastrophe des Ersten Weltkrieges provoziert fühlen mussten. Zu ihnen gehörte Darius Milhaud, von dem die Ballettmusik „La création du monde“ erklingt – ein Ballett, das der schwarzafrikanischen Mythenwelt entlehnt ist. Zum Abschluss wird das bekannte Orgelkonzert von Francis Poulenc, einem weiteren Mitglied von „Les Six“, erklingem. kip
Karten zum Preis von 13, ermäßigt 10 Euro sind an der Abendkasse erhältlich
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