Es besteht wieder Hoffnung für das Theater Comédie Soleil. Nachdem sich ein Sponsor Mitte Juni zurückgezogen hat, musste der Spielbetrieb im Theaterhaus in der Feuerbachstraße 2 aufgegeben und geschlossen werden. „Uns hat es eiskalt erwischt“, sagte damals in einem PNN-Gespräch Theaterleiter Michael Klemm traurig, denn die Besucherresonanz hatte sich bei einem abwechslungsreichen Spielplan seit dem Frühjahr diesen Jahres deutlich erhöht.
Michael Klemm berichtet, dass viele Zuschauer anfragen, wann das Comédie Soleil-Ensemble wieder die Bühnenbretter betreten würde. Jetzt, so der Theaterchef, gäbe es gute Chancen, dass man noch in diesem Jahr einen weiteren Anlauf nehmen werde. An neuen Orten. „Eine Zuschauerin, die dem Theater sehr verbunden ist, machte uns auf eine geschlossene Gaststätte in Babelsberg, ein ehemaliges Steakhaus, aufmerksam. Wir haben uns die Räume, in denen sich vor dem Steakhaus-Leben eine große Fleischerei befand, angesehen und stellten fest, dass sie zum Theaterspielen durchaus geeignet sind. Die Atmosphäre wird ähnlich dem Haus in der Feuerbachstraße sein, etwas robust“, so Michael Klemm. Die Straße nennt er jedoch nicht, da es noch keinen Vertrag mit den Vermietern gibt. „Aber wir sind sehr hoffnungsvoll, dass es in Kürze zu einer Unterzeichnung kommen wird.“
Die Landespolitik sei, so Klemm, interessiert daran, dass Comédie Soleil weiterhin spiele. Somit hofft das Theater auf eine Anschubfinanzierung seitens des Landes und auf die Hilfe von Sponsoren. „Wir werden noch in diesem Jahr einen Förderverein gründen, der bereit ist, uns ideell und materiell unter die Arme zu greifen.“ Klemm erwartet, dass man im November das Haus in Babelsberg eröffnen kann. Siebzig Zuschauer können dann jeweils die Theateraufführungen erleben. Über die Stückauswahl wird gegenwärtig intensiv nachgedacht. Aber unbedingt, so der Theaterchef, soll die Erfolgsinszenierung von Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ wieder in den Spielplan aufgenommen werden.
Noch ein weiterer Aufführungsort ist für Comédie Soleil in Sicht. Das Restaurant „Manege“ auf dem Hof des Kutschstalls hat dem Theater angeboten, ab Oktober den Raum mit seinen rund 100 Plätzen zu bespielen. Dort sollen vor allem musikalisch-literarische Abende über die Bühne gehen, die verbunden sind mit kulinarischen Köstlichkeiten. Die Gespräche dazu sind in vollem Gange.
Also, es gibt berechtigte Hoffnungen, dass Comédie Soleil wieder „die Bretter, die die Welt bedeuten“ noch in diesem Herbst in Potsdam betreten wird.
Klaus Büstrin
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: