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Kultur: Babelsberger Filmszenografie wird erforscht

Eine hohe sechsstellige Summe hat die Volkswagen-Stiftung für ein Forschungsprojekt des Filmmuseums Potsdam und des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin bewilligt. Das Vorhaben passt bestens zum Potsdamer Jahr des Films: Es erforscht „Spielräume.

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Eine hohe sechsstellige Summe hat die Volkswagen-Stiftung für ein Forschungsprojekt des Filmmuseums Potsdam und des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin bewilligt. Das Vorhaben passt bestens zum Potsdamer Jahr des Films: Es erforscht „Spielräume. Szenenbilder und Szenenbildner in der Filmstadt Babelsberg“. „Wir sind überglücklich“, sagt Bärbel Dalichow, Direktorin des Filmmuseums, die vor mehr als zwei Jahren den Impuls zu dem Gemeinschaftsprojekt gegeben hat. „Unsere seit zwanzig Jahren zusammengetragenen Sammlungen zur Arbeit der Szenenbildner von Ufa und DEFA sind einzigartig in Deutschland. 12 000 Szenenbildentwürfe, Skizzen, Baupläne und optische Drehbücher von mehr als vierzig Szenographen und Architekten des vordigitalen Zeitalters werden nun von jungen Wissenschaftlern genutzt. Filmgeschichte und Kunstgeschichte kommen zueinander.“

Unter der Leitung von Annette Dorgerloh von der Humboldt-Universität zu Berlin werden nun vier Doktoranden und drei Post-Docs drei Jahre lang die Geschichte der Babelsberger Filmszenografie erforschen. Das Ergebnis werden nicht allein wissenschaftliche Arbeiten sein, sondern eine große Ausstellung und ein Buch sind für 2014 geplant.

Die Szenografie wurde in den Babelsberger Studios seit Beginn der 1920er Jahre zu einem künstlerisch herausragenden Bereich der Filmproduktion. Obwohl die Arbeit der Szenenbildner meist hinter den Leistungen von Regie und Kamera verschwindet, prägen gerade die Bildräume der Filmklassiker bis heute unser visuelles Gedächtnis.

Im Unterschied zur bisherigen Forschung wird es in dem Projekt nicht nur darum gehen, gebaute Architektur im Film mit ihren „realen“ Gegenstücken zu vergleichen. Im Zentrum der Untersuchungen steht vielmehr das Zusammenspiel von Motivsuche in urbanen und architektonischen Strukturen und erfundenen Elementen in Studioaufbauten: Zusammen generieren sie Raumbilder des Films, die für den Zuschauer erst im bewegten Blick der Kamera entstehen. kip

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