Kultur: Besuch vom Weltenbürger
Peter Maffay gab Konzert im rbb-Fernsehstudio
Stand:
Über 120 Gewinner haben sich im Foyer des rbb-Fernsehstudio A eingefunden und warten auf einen Mann: Peter Maffay, der ein exklusives Konzert für die bei Antenne Brandenburg ermittelten Sieger bei einem Gewinnspiel gab, in dem man Maffay''sche Sachkenntnis beweisen musste.
Erst einmal heißt es aber warten. Der Soundcheck zieht sich etwas hin, informiert ein rbb-Mitarbeiter und so haben die Fans noch einmal Gelegenheit sich besser kennenzulernen, die mitgebrachten Fan-Devotionalien zu präsentieren, ihre Konzert-Erfahrungen auszutauschen und sich schon im Vorfeld einig zu sein: das wird heute etwas ganz Besonderes.
Damit sollen sie recht behalten. Eine positiv angespannte Atmosphäre herrscht beim Einlass ins Fernsehstudio. Unter tosendem Beifall kommen Peter Maffay und seine Band auf die Bühne. So nah haben ihn wenige bei einem Konzert bisher erlebt. Bei seinen Tourneen spielt er vor Zehntausenden an einem Abend, dieser Auftritt lässt im Vergleich dazu beinah Lagerfeuer-Stimmung aufkommen. „Es ist alles extrem improvisiert“, sagt Maffay lachend. So versteckt sich Drummer Bertram Engel nicht wie sonst hinter einem riesigen Schlagzeug, sondern sitzt auf einem cajón, einem Percussions-Instrument, das er mit Händen oder Sticks bearbeitet. Des weiteren gehören zu Maffays abgespeckter Band Bassist Ken Taylor und die Gitarristen Pascal Kravetz und Peter Keller.
Im Mittelpunkt des einstündigen Konzertes steht die CD „Begegnungen 2 – Eine Allianz für Kinder“, die Weiterführung seines 1998 begonnen Projektes. Wieder reiste Maffay um die Welt: in 14 Ländern auf vier Kontinenten traf er Menschen, besuchte Hilfsprojekte für Kinder und lud Künstler ein, mit ihm zu musizieren.
Einige dieser Musiker unterstützen Maffay auch bei seinem Auftritt in Potsdam. Als erstes kommt der in New Mexico geborene Apache Robby Romeo auf die Bühne. Romeo ist UN-Botschafter und setzt sich besonders für die Erhaltung der indigenen Kultur in seiner Heimat und auf der Welt ein. Das folkig anmutende „Heartbeats“ wird vom Publikum begeistert mitgeklatscht.
Dann gesellen sich Tsipi Mashid aus Israel und Senait Mehari aus Eritrea dazu und singen gemeinsam mit Maffay „Sodade“ einem in portugiesischem Kreol vorgetragenem Song, der auf dem Album von der Grammy-Preisträgerin Cesária Évora vorgetragen wird.
Doch die zwei bezaubernden Sängerinnen Mashid und Mehari ersetzen Évora würdig und ergänzen sich stimmlich wunderbar. Ein weiterer Höhepunkt ist der Auftritt von Farhad Darya, in dessen Song „Salaamalek“ traditionelle afghanische Rhythmen und Melodien mit knackigem Rock gemixt werden.
Der letzte Titel „Children of the world“ ist auch auf dem Album der musikalische Abschluss und lässt ein bisschen „We are the world“ - Stimmung aufkommen. Alle Gäste stehen noch einmal zusammen auf der Bühne und singen die Zeilen, die die Mission von Maffay und seinen Freunden zusammenfasst: „One heart, one soul, one life, singing hand in hand with our love for the children of the world“.
Christoph Henkel
Christoph Henkel
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: