Kultur: Collage privater Texte von 1914 bis 1918
„Endzeit Europa. Ein kollektives Tagebuch französischer und deutscher Schriftsteller 1914-1918“.
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„Endzeit Europa. Ein kollektives Tagebuch französischer und deutscher Schriftsteller 1914-1918“. Ab 15. Februar wird die Wanderausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros im Potsdamer Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte zu sehen sein. Die Ausstellung präsentiert eine Collage privater Texte von französischen und deutschen Autoren als kollektives Tagebuch aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, aus dem ersichtlich wird, wie sie diese Zeit privat erlebt und reflektiert haben. „Herrlich“ findet Stefan Zweig die deutschen Siege. „Aktiv sein ist immer schön“, bekennt Ricarda Huch. War diese Kriegsbegeisterung ein Massenphänomen oder wurde sie nachträglich konstruiert? Briefe und Tagebücher vermitteln ein authentisches Bild von der Denkweise und vom Selbstverständnis der Intellektuellen in Frankreich und Deutschland.
Die Texte werden illustriert mit zeitgenössischen Farbfotos, aufgenommen von dem Franzosen Jules Gervais-Courtellemont und dem Deutschen Hans Hildenbrand. Bild und Text ergeben eine Chronik jener Umbruchzeit, die das Ende des alten Europa markiert und heute als die eigentliche Zeitenwende im 20. Jahrhundert verstanden wird.
Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte ergänzt diese Chronik mit 14 Lithographien, Holzschnitten, Drucken und Radierungen von Käthe Kollwitz, George Grosz und Otto Dix, die die Kunstsammlung der Akademie der Künste Berlin zur Verfügung stellte. Begleitend zur Ausstellung ist der Band „Endzeit Europa. Ein kollektives Tagebuch deutschsprachiger Schriftsteller, Künstler und Gelehrter im Ersten Weltkrieg“ erschienen. Der Band enthält Tagebucheinträge und Briefe von über einhundert Autoren aus den Jahren 1914 bis 1918 sowie zum ersten Mal die Farbaufnahmen vom Kriegsgeschehen, die der deutsche Fotograf Hans Hildenbrand angefertigt hat.
Eine französischsprachige Version der Ausstellung zeigen die Goethe-Institute seit Oktober 2008 in Bordeaux, Nancy, Lyon, Straßburg und Toulouse. kip
Ausstellungseröffnung am 15. Februar um 11 Uhr im HBPG. Einführung: Peter Walther, Lesung: Klaus Büstrin.
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