Kultur: Dädalus und seine Statuen Höfischen Festspiele Potsdam mit Premiere
Am 23. März 1802 wurde im Schloss Bellevue zu Berlin ein großer höfischer Karnevalball gegeben, dessen Höhepunkt die Aufführung des pantomimischen Tanzes „Dädalus und seine Statuen“ war.
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Am 23. März 1802 wurde im Schloss Bellevue zu Berlin ein großer höfischer Karnevalball gegeben, dessen Höhepunkt die Aufführung des pantomimischen Tanzes „Dädalus und seine Statuen“ war. Die Aufführung entstand unter Mitwirkung zahlreicher Mitglieder des preußischen Hofes, darunter auch der königlichen Familie. Die weibliche Hauptrolle verkörperte damals keine Geringere als die überaus beliebte und künstlerisch talentierte 26-jährige Königin Luise von Preußen. Sie war es wohl auch, die Aloys Hirt, Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften und bekannter Archäologe, mit der Konzeption der auf altgriechische Originale basierenden Aufführung der „Lebenden Statuen“ betraute.
„Dädalus und seine Statuen“ erzählt vom mythischen griechischen Bildhauer Dädalus, dem die Göttin Minerva, die Hüterin der Künste, unerwartet einen Atelierbesuch abstattet. Die Göttin bittet Dädalus, ihr seine Werke zu zeigen. Der Bildhauer stimmt widerwillig zu und erläutert ihr die von ihm dargestellten Figurenpaare, darunter Orpheus und Eurydike, Bacchus und Ariadne und viele mehr. Von der Schönheit der Statuen überwältigt, erweckt Minerva mit ihren göttlichen Gaben die steinernen Statuen zum Leben. Dem faszinierenden Reigen kann sich auch Dädalus nicht entziehen.
Über 200 Jahre nach seiner einzigen Aufführung bringen die Höfischen Festspiele Potsdam den pantomimischen Tanz „Dädalus und die Statuen“ auf Basis der Originalquellen von damals neu auf die Bühne. Am heutigen Donnerstag findet die Premiere der Wiederaufführung um 18.30 Uhr im Weißen Saal des Neuen Flügels im Berliner Schloss Charlottenburg statt. Kostüme und Masken orientieren sich dabei an den erhaltenen Vorlagen. Bei der Wiederaufführung der Ballettmusik, die der damalige preußische Hofkappellmeisters Vincenzo Righini eigens zu diesem Anlass komponierte, konnte auf eine erhaltene, zeitgenössische Bläserbearbeitung des bekannten Berliner Klarinettenvirtuosen Franz Tausch zurückgegriffen werden. Weitere Vorstellungen, die zum Rahmenprogramm der Ausstellung „Luise. Leben und Mythos der Königin“ gehören, sind für den 8. April und 13. Mai, jeweils 18.30 Uhr, geplant. Der Eintritt kostet 22, ermäßigt 20 Euro. Die Eintrittskarte gewährt einmalig freien Eintritt in die Ausstellung über Luise. Reservierungen unter Tel.: (0331) 27 130 68 oder über kontakt@hoefische-festspiele.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen in Potsdam. kip
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