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Interview zum Potsdamer Literatur-Festival: „Das Festvial soll erst einmal Appetit machen“

Karin Graf und Isolde Krupok über Literatur gegen Twitter, einen Krimi am Theater und was Litpotsdam und Fußball gemeinsam haben.

Stand:

Frau Graf, Frau Krupok, Sie wollten mit dem am Wochenende stattfindenen Festival Litpotsdam gegen das berüchtigte Sommerloch antreten. Also in der Zeit, in der in Sachen kultureller Veranstaltungen in Potsdam eine regelrechte Flaute herrscht. Nun ist das Sommerloch streng genommen aber schon vorbei.

Isolde Krupok: Aber wir kommen trotzdem!

Karin Graf: Wir konnten einfach nicht früher. Das Geld wurde spät bewilligt und wir Frauen sind eben vorsichtig mit dem Geldausgeben. Es gab keinen früheren Termin, wo wir alle Partner mit ins Boot bekommen hätten. Wir wollten auch nicht gegen andere Festivals ankämpfen. Wir wollen das Alleinstellungsmerkmal.

Isolde Krupok, 44, lebt seit zehn Jahren in Potsdam. Die freie Journalistin arbeitete viele Jahre für das Fernsehen. Jetzt ist sie stellvertretende Vorsitzende des Vereins „lit:pots e.V.“.

Was ist denn das Alleinstellungsmerkmal?

Graf: Wir haben in diesem Jahr einen sehr starken Potsdam-Brandenburg-Bezug, und der soll auch bleiben, allerdings in Bezug gesetzt werden zu internationalen Autoren. Und von je weiter weg die Autoren kommen, desto höher werden die Reise- und Unterbringungskosten und Übersetzungskosten.

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Das Geld hat nicht gereicht?

Graf: Nein, es ist ein Pop-Up-Festival, ein Aufschlag, eine Kostprobe.

Krupok: Die Idee war, ein Festival mit zehn Tagen und an noch mehr Orten zu veranstalten. Was jetzt passiert, soll erst einmal Appetit machen. Wir schauen, was sich in Potsdam gerade entwickelt und wollen den Prozess, wie die Stadt wächst und sich verändert, mit Literatur begleiten.

Graf: Die einzelnen Veranstaltungen haben ja Themenüberschriften wie „Überlebensstrategien I und II“, die zeigen die Kraft, die die Autoren in die Literatur stecken – und die der Leser herausziehen kann.

Krupok: In Zeiten von SMS und Twitter wollen wir Ruhe und Behutsamkeit bringen, auch und gerade mit dem Kinderprogramm am Samstagnachmittag.

Karin Graf, 61, ist Germanistin und Mitinhaberin der Berliner Literatur- und Medienagentur Graf & Frey, die im Auftrag des Vereins „lit:pots e. V.“ das Literaturfestival Litpotsdam organisiert.

Auf Ihrem Festival präsentieren Sie Autoren, die fast alle schon einmal oder sogar mehrmals in Potsdam gelesen haben. Warum sollte man sich die jetzt zum wiederholten Mal anschauen?

Graf: Weil einige Autoren neue Bücher vorstellen, andere in neuartigen Konstellationen auftreten. Manche lesen auch gar nicht aus eigenen Werken. Die Potsdamer Schriftstellerin Antje Rávic Strubel liest beispielsweise aus dem Werk von Peter Huchel.

Das Gespräch führte Steffi Pyanoe

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