Kultur: Denkmäler der Liebe Totenkronen im Museumshaus „Im Güldenen Arm“
„Vergessene Denkmäler der Liebe. Zeugnisse des Totenkronenbrauchs in der Mark Brandenburg“, so heißt die Ausstellung, die am 13.
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„Vergessene Denkmäler der Liebe. Zeugnisse des Totenkronenbrauchs in der Mark Brandenburg“, so heißt die Ausstellung, die am 13. Oktober, um 19 Uhr, im Museumshaus „Im Güldenen Arm“ in der Hermann-Elflein-Straße eröffnet wird. Die Schau macht im Rahmen des Themenjahres von Kulturland Brandenburg 2005 mit einem in Vergessenheit geratenen Brauch bekannt: In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ hat Theodor Fontane die stille Poesie märkischer Kirchenräume beschrieben, die seinerzeit mit Totenkronen noch reich geschmückt waren. Diese heute kaum noch bekannten Zeugnisse waren über Jahrhunderte hinweg überall in Deutschland bei Protestanten und Katholiken das wichtigste Attribut des als Hochzeit verstandenen Begräbnisses ledig Verstorbener. Sie wurden als Ersatz für die entbehrte Brautkrone und als Lohn für ein jungfräuliches Leben verehrt. In der Mark Brandenburg stellte man die Kronen nach dem Begräbnis in den Kirchen als Gedächtnismale aus, oft auf eigens dafür gefertigten Epitaphien oder in verglasten Kästen. Viele Geistliche lehnten die Totenkronen als „Protzentum“ und „Ablenkung für die Gläubigen“ ab. Deshalb verschwanden sie seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend aus den Kirchenräumen und das Wissen um ihre Bedeutung ging verloren. Die Ausstellung, die von der Kunsthistorikerin Dr. Sylvia Müller konzipiert wurde, erläutert die Bedeutung dieser „Denkmäler der Liebe“ und präsentiert Beispiele, um mit dazu beizutragen, dass die noch erhaltenen Zeugnis des Totenkronenbrauchs in den Kirchen bewahrt bleiben. Die Ausstellung ist vom 14. Oktober bis 4. Dezember, täglich von 11 bis 18 Uhr, geöffnet. PNN
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