Kultur: DER GENOZID IN RUANDA
Am Abend des 6. April 1994 wurde das Flugzeug mit dem Präsidenten Habyarimana beim Landeanflug auf den Flughafen von Kigali abgeschossen.
Stand:
Am Abend des 6. April 1994 wurde das Flugzeug mit dem Präsidenten Habyarimana beim Landeanflug auf den Flughafen von Kigali abgeschossen. Kurz darauf begann in Ruanda ein blutiges Gemetzel, in dem innerhalb von 13 Wochen etwa 800 000 Menschen größtenteils bestialisch abgeschlachtet wurden. Die meisten Opfer zählten zur Minderheit der Tutsi, aber es wurden auch Tausende Hutu umgebracht, die das Morden ablehnten oder Tutsi zu beschützen versuchten. Dieser Genozid war kein spontaner Ausbruch kollektiver Wut oder ethnischer Spannungen, sondern Kalkül einer kleinen, modernen Elite, die ihren Machterhalt durch die wachsende Opposition gefährdet sah. Der Völkermord kam nicht ohne Vorwarnung. Er war die extreme Eskalation eines Krieges, der am 1. Oktober 1990 begann und mit der Eroberung des Landes im Juli 1994 durch den heutigen Präsidenten Paul Kagame und die Ruandische Patriotische Front beendet wurde. Neben dem massenhaften Morden kam es zu zahlreichen Vergewaltigungen und Verstümmelungen. HIS/PNN
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